Kultur am Deister

Seit dem Juni 2019 hat Bredenbeck endlich wieder ein Zentrum, wo man sich treffen kann. Ein Gasthaus mit einem Saal für Veranstaltungen, der auch für das Vereinsleben zur Verfügung stand, gab es im Ort zuvor seit etwa 15 Jahren nicht mehr.

VON HORST VOIGTMANN

„Die Idee, ein Dorfgemeinschaftshaus für Bredenbeck zu planen, waberte schon länger in den Gesprächen herum. Bei einer Geburtstagsfeier zur späten Stunde haben wir beschlossen, das in Angriff zu nehmen“, erinnert sich Rainer Hahne.

Ein Verein sei gegründet worden, der dann Heinrich Warnecke, dem damaligen Chef der Bredenbecker Kornbrennerei, das Gebäude abkaufen konnte – die Geburtsstunde der Bredenbecker Scheune als Kulturzentrum, das sich inzwischen anschickt, auch aus Springe oder Bad Münder immer mehr Gäste anzulocken.

Doch vorher stand viel Arbeit an: Ein Architekt wurde gefunden, der ein Konzept entwickelte und viele ehrenamtliche Helfer aus Bredenbeck steckten viele Arbeitsstunden in das Projekt. „Bei 9000 ehrenamtlichen Stunden haben wir aufgehört zu zählen. In der Bauphase haben an jedem Wochenende zwischen 15 und 20 Mitglieder des Vereins mit Hand angelegt“, erinnert sich Hahne. „Wir haben glücklicherweise viele Fördergelder bekommen, zum Beispiel von der er Europäischen Union. Für die Antragstellung haben wir Unterstützung vom Wirtschaftsförderer der Gemeinde Wennigsen bekommen. Und wir haben Leute aus verschiedenen Berufen, die zu unserem Verein gehören. Die haben ihr Fachwissen als Ingenieur oder Verwaltungsbeamter zur Verfügung gestellt.“ In der Bredenbecker Scheune gibt es heute eine Gastronomie, einen Veranstaltungsraum für bis zu etwa 120 Gästen, in der oberen Etage gibt es Räume der Gemeinde, in denen es Kurse der Volkshochschule und Beratungen angeboten werden, außerdem trifft sich dort in einem Raum regelmäßig eine Yogagruppe.

Seit Oktober gibt es auch einen Quartiersmanager, der sich darum kümmert, die Bredenbecker Vereine noch besser zu vernetzen. Die Veranstaltungen, die etwa monatlich im großen Saal stattfinden, organisiert der ehrenamtliche Veranstaltungsausschuss. So wird es demnächst eine Veranstaltung zum Thema „Enkeltrick“ geben, denn immer wieder fallen ältere Menschen auf Betrüger rein, die ihnen mit geschickten Schummeleien Geld aus der Tasche ziehen wollen.

Mit der Resonanz, so Rainer Hahne, könne man durchaus zufrieden sein. „Im letzten Jahr, nach der Coronazeit, ist der Anlauf ein bisschen schwierig gewesen, aber inzwischen sind Veranstaltungen auch ausverkauft. Im Laufe dieses Jahres werden wir mindestens eine Veranstaltung im Monat anbieten. Das Dorfkino macht hier auch Angebote und der Kulturverein ‚K hoch 3’ ebenfalls. Aber auch andere Organisationen können unserer Räume mieten und ihre eigenen Angebote bewerben.“

Der Verein, der sich um die Einrichtung dieses Zentrums gekümmert hat, hat über 320 Mitglieder, von denen zwischen 30 und 40 aktiv mitarbeiten. Es gibt einen Veranstaltungsausschuss, einen Bauausschuss und die sogenannten Saaldiener, die sich darum kümmern, dass im Saal alles vorbereitet ist, wenn jemand ihn für eine Veranstaltung angemietet hat. „Wir freuen uns über jeden, der mitmacht und besonders über jüngere Leute“, betont Hahne.

Im Veranstaltungsraum beginnt gleich eine Vorstellung: „Der Baumschüler“, so nennt sich Jens Janowski, weil er eine Zeit seines Lebens in einer Baumschule gearbeitet hat, versucht sich als Komiker.

Der Saal, in dem die Veranstaltung stattfindet, ist wunderbar geeignet für Unterhaltungsprogramme, Vorträge, Konzerte und andere Angebote. Und am 18. Februar, um 20 Uhr, werden die Pantomimen Jana Luna & Jango Erhardo zeigen, wie man „ohne Worte“, nur mit Gesten, Tanz und Musik anspruchsvoll unterhalten kann.

Infos zu Veranstaltungen in der Scheune und Eintrittskarten gibt es unter www.bredenbecker-scheune.de.