Nur Summen ist erlaubt

Pastor Dietmar Adler, der in Nettelrede den Gottesdienst leitete, ging in seiner Predigt vor den etwa 25 Gemeindegliedern auf die besondere Situation dieses Sonntags ein.

Eigentlich sollte an diesem Tag die Konfirmation in Nettelrede gefeiert und der Sonntag Kantate mit Liedern gestaltet werden.

Aber alles sei nun durch Corona anders gekommen. Wenn überhaupt, dann sei Summen möglich, denn singen sei nicht erlaubt. „Aber ich merke auch, wie manches neu wirkt, ein Lächeln zum Beispiel. Jetzt muss man sehr auf die Augen achten, um das Lächeln überhaupt zu entdecken.“

Auch in Bad Münder begann in der Petri-Pauli-Kirche um 10 Uhr ein halbstündiger Gottesdienst, den Lektorin Martina Kawalek gemeinsam mit Kirchenvorsteherinnen gestaltete und der um 11 Uhr wiederholt wurde. Hier zeigte es sich, dass doch viele Menschen noch sehr vorsichtig sind und die kleinen Freiheiten, die inzwischen eingeräumt werden, noch sehr zaghaft nutzen. Waren es um 10 Uhr noch gut 20 Gottesdienstbesucher und sogar einige Konfirmanden, so war es um 11 Uhr nur noch eine Handvoll Gemeindeglieder, die mit geräumigen Abständen in der Kirche saßen.

Auch Martina Kawalek ging auf die veränderte Situation ein. Doch sie erinnerte auch die Gemeinde daran: Vergleichsweise gehe es uns in Deutschland doch sehr gut mit unserem funktionierenden Gesundheitssystem und es seien viele Menschen bereit, zu helfen. „Und wir haben Menschen, die dafür sorgen, dass wir weiter einkaufen können, dass wir tanken können, dass unser Müll entsorgt wird und vieles andere mehr.“ Auch wenn es langsam immer mehr Freiheiten gebe, so sollten doch alle im eigenen Interesse und in dem der Mitmenschen achtsam sein, forderte die Lektorin in der Predigt auf.