Wieder geht ein Integrationspreis nach Bad Münder

Hameln/Bad Münder. Wenn es um Preisverleihungen geht, dann sind die Schüler der Grundschule Bad Münder und ihr Rektor Christoph Schieb schon erfahren. Auch dem Juryentscheid zum jüngsten Integrationspreis des Landkreises, zu dem Schieb mit acht Schülern nach Hameln gereist war, blickten die Münderaner zwar mit Spannung, aber auch mit Gelassenheit und Siegeszuversicht entgegen.

„Mit zwei Projekten im Gepäck rechnen wir uns durchaus etwas aus“, so der medienerfahrene Schulleiter. Doch die Konkurrenz der insgesamt 16 Mitbewerber aus dem Landkreis, die sich um die begehrten Preise bewarben, war nicht zu unterschätzen. Die Bandbreite der Vereine und Organisationen war groß und reichte von den „integrativen Dienstleistungen Kunterbunt“ über das „internationale Lied der Grundschule Basberg“ bis zur Großtagespflege aus Hessisch Oldendorf.

„Wir haben uns die Entscheidungen nicht leicht gemacht“, so die als hauptamtliche Integrationsbeauftragte des Landkreises ausscheidende Swana Anders. Drei Jahre lang hat sie diese Stelle wahrgenommen. Der Migrationsrat, der den Preis verleiht, wird von Ehrenamtlichen geführt. „Bis halb zwölf haben wir in der Sumpfblume gesessen und die einzelnen Projekte diskutiert“, so der amtierende Vorsitzende des Gremiums, Ahmet Özcan.

Dann der große Moment. „And the winner is…“ Erster Platz für die Grundschule Bad Münder in der Kategorie „Schule“. Ausgezeichnet wurde das Projekt Hörspiel „Zwei Seiten einer Träne“, das alle vierten Klassen gemeinsam erarbeitet hatten.

„Dabei geht es um die sehr persönliche Geschichte einer Schülerin mit Fluchterfahrung aus Bad Münder, die ihre Erlebnisse erzählt, da sie auf dem Schulhof wegen ihrer Herkunft und ihres Aussehens geärgert wurde“, berichtet die Deutschlehrerin Julia Schauneweg. Für ihre Darstellung des menschlichen Umgangs mit Flüchtlingen erhielten die Grundschüler einen aus Sponsorenmitteln finanzierten Geldpreis in Höhe von 450 Euro samt Urkunde.

Doch damit nicht genug. Nach Gold holten die Schüler von der Wallstraße auch noch Bronze: Dritter Platz für ihr ebenfalls in einer Projektwoche zum Thema „Kinderrechte“ entstandenes Schattenspiel „Rahas Flucht“. Schulleiter Schieb erklärt: „Darin wird mit musikalischer Umrahmung die Fluchtgeschichte eines Mädchens erzählt und an die Kinderrechte erinnert.“ Auch das ein unüberhörbares Plädoyer für den menschlichen Umgang mit Geflüchteten. Hintergrund sind auch hier die konkreten Erzählungen von Kindern mit Fluchterfahrung an der Grundschule Bad Münder.

Das ausgezeichnete Hörspiel-Projekt „Zwei Seiten einer Träne“ kann über das Archiv auf www.ndz.de heruntergeladen werden.