Kleingärtner feiern Jubiläum

Als vor 70 Jahren Walther von Bennigsen, Fritz Heuer, Adolf Meine und Walter Weber sowie Wilbrand von Reden Land für die Einrichtung von Kleingärten bereit stellten, da ging es ihnen und der Gemeinde Bennigsen um die Volksgesundheit.

Die Neubürger, die als Flüchtlinge, Evakuierte oder Ausgebombte nach Bennigsen kamen, sollten sich mit dem Grabeland eine Möglichkeit schaffen, sich von den Erträgen selbst zu ernähren.

Inzwischen sind die Interessen der Kleingartenbesitzer meist andere geworden. Der Kleingarten hat sich für viele als ein Platz für die Entspannung und die Freizeitgestaltung entwickelt. Aber „für die Kleingärten gilt die Regelung, dass ein Drittel des gepachteten Gartens für den Anbau von Gemüse und Obst genutzt werden soll“, betont der erste Vorsitzende des Kleingartenvereins Bennigsen, Alexander Schlesier.

„Der Kleingärtnerverein Bennigsen am Deister besteht aus drei Kolonien mit etwa 140 Mitgliedern und 120 Parzellen. Einige Mitglieder sind passiv, also zum Beispiel Ehepartner. Die haben natürlich auch Stimmberechtigung bei Mitgliederversammlungen.“

Eine Parzelle in recht passabler Größe kostet Jahrespacht etwa zwischen 120 und 150 Euro, dazu kommen Vereinsbeiträge, die zum Teil an die Dachorganisation abzuführen sind und Kosten für Versicherungsprämien.

Dennoch hat für manchen Bewohner einer Wohnung solch ein Kleingarten schon deshalb einen hohen Wert, weil er durch den Besitz eines solchen Pachtlandes die Möglichkeit hat, frische Luft zu tanken und frisches Gemüse und leckeres Obst für den privaten Speiseplan zu ernten.

Dass die Kleingartenbesitzer auch miteinander zu feiern verstehen, zeigten sie am zurückliegenden Wochenende, an dem sie die Gründung des Bennigser Kleingartenvereins vor 70 Jahren, genau am 24. März 1948, feierten. Der Duft von Bratwurst und gebratenem Fleisch, die Musik des Bennig-ser Musikvereins und ein Getränkewagen waren nicht die einzigen Bestandteile dieser Feier.

Kassenwart Raimund Tietz ist im beruflichen Alltag Bäckermeister und Spezialist für leckere Torten aus natürlichen Zutaten. Das Holzhaus in seiner Parzelle wurde zum Anziehungspunkt für Menschen, die es gerne süß haben. Zur Kaffeezeit gingen hier einige Torten über den Tresen. Der Vereinsvorstand hatte dafür gesorgt, dass das Fest auch für die Kinder zur bleibenden Erinnerung wird, denn so Alexander Schlesier: „Die Kinder sind unsere Zukunft, auch im Bereich unseres Vereins.“ Eine Hüpfburg und ein Clown, der es versteht, aus länglichen Luftballons alle möglichen Tiere und sonstigen Gerätschaften zu formen, sind natürlich eine besondere Attraktion für die künftige Generation der Kleingartenbesitzer.

Die stellvertretende Bezirksfachberaterin Hildegard Marquardt ist für den Bezirksverband zum Fest gekommen, unter anderem auch um, Frank Kallis mit der Goldenen Ehrennadel des Landesverbands Niedersächsischer Gartenfreunde für sein Engagement in der Vorstandsarbeit und seine 22 jährige Mitgliedschaft zu ehren. Schön, dass es bei allen Überlegungen zur Digitalisierung auch Menschen gibt, die es mögen, sich im Freien aufzuhalten.