Gilde der Nachtwächter, Türmer und Figuren 2004 gegründet

Nun gut, ob die Glühbirne von einem Springer Sohn namens Heinrich Göbel erfunden wurde, das ist zumindest strittig. Könnte auch Thomas Alva Edison gewesen sein.

Aber unstrittig ist, dass die Deutsche Gilde der Nachtwächter, Türmer und Figuren in Bad Münder gegründet wurde. Und Elvira Wittich aus Bakede gehört als „Süntelgeist“ mit zehn weiteren Figuren zu den Gründungsmitgliedern und zum Vorstand der Gilde – als Beauftragte für Kommunikation.

Im Jahr 2004 wurde die Gilde aus der Taufe gehoben, zu der auch der Springer Nachtwächter, der Türmer und Söltjer von Bad Münder und eben auch der Süntelgeist gehören.

Bereits 2007 hatte sich die Zahl der Mitglieder bundesweit von elf auf 23 mehr als verdoppelt. Im Jahr 2007 machte sich die Gilde auch daran, sich eine Satzung zu geben und eine eigene Seite im Internet zu gestalten. Elvira Wittich erklärte sich bereit, die Homepage zu pflegen.

Bereits ein Jahr später, bei der Jahreshauptversammlung 2008 in Delmenhorst, gehörten der Gilde 48 Mitglieder an, die sich unter dem Motto „Gemeinsamkeit hilft uns allen“ bei Festen, Umzügen und treffen gemeinsam präsentieren. Von Jahreshauptversammlung zu Jahreshauptversammlung konnte die Zahl der Mitglieder immer wieder nach oben korrigiert werden – die Gilde wuchs und vernetzte sich.

Als man sich 2011 in Balingen südlich von Stuttgart traf, waren es schon 81 Mitglieder, die zur Gilde gehörten – darunter erstmals eines aus dem Nachbarland Österreich. Auch das soziale Engagement der Vereinigung wird hier sichtbar: Der gerade neu gewählte Gildemeister, Heinz Wellmann, Nachtwächter zu Rees am Niederrhein, rief bei dem Treffen unter dem Eindruck der Atomkatastrophe von Fukushima die Mitglieder der Gilde auf, eine Führung in ihrem Heimatort zugunsten der Opfer in Japan durchzuführen und den Erlös zur Verfügung zu stellen. 2000 Euro kamen so zusammen, die den Franziskanerinnen von Thuine im Emsland für ihr Kinderheim im japanischen Ichinoseki, nahe dem Katastrophenreaktor, übergeben wurden.

Beim jährlichen Treffen 2012 erfahren die Mitglieder, dass die Schallmauer durchbrochen war: 107 Mitglieder hatte die Gilde jetzt. Zum zehnjährigen Jubiläum 2014 kamen die Gilde-Mitglieder dann am Gründungsort in Bad Münder wieder zusammen. Neben Elvira Wittich wurden weitere neun Mitglieder für zehnjährige Treue geehrt. 165 Mitglieder gehörten inzwischen zur Gilde. Sie erlebten im gleichen Jahr ein weiteres Ereignis, das für die Entwicklung derGilde wichtig war: Neben den bestehenden Arbeitsgruppen Nord/West, Ost und Süd wurde in Linz als viertes die Arbeitsgruppe „Österreich“ gegründet.

Überhaupt muss die Gilde sich langfristig Gedanken machen, ob sie nicht ihren Namen demnächst in Europäische Gilde der Nachtwächter, Türmer und Figuren ändern muss – denn inzwischen gehören neben den Österreichern auch Mitglieder aus Frankreich und Holland zu dem Verbund, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Überliefertes zu bewahren, Mitmenschen damit vertraut zu machen und sie zu erfreuen.

Bei ihren regelmäßigen Jahrestreffen pflegen die Figuren die Gemeinschaft und tauschen sich aus, um so das Selbstverständnis zu stärken. Die Aktiven wollen sich bei Vorträgen weiterbilden, um ihre Fähigkeiten auszubauen, um so bei den Stadtführungen noch informativer und unterhaltsamer sein zu können.

Wie gut das bislang funktioniert, wird an der weiter steigenden Entwicklung der Gilde deutlich – die vermutlich 2018 die Marke von 200 Mitgliedern überschreiten wird.