Besondere Plätze und Gebäude

Einen Ehrenplatz mitten im Kurpark hat dieses architektonisch besonders gelungene Haus.
Es sind längst nicht nur die Gebäude, die das Besondere von Bad Münder ausmachen. Die Quellen, die in Bad Münder sprudeln, seien „heilend und wohltuend“, erzählten schon Reisende im Mittelalter, die hier Station machten.
VON HORST VOIGTMANN
Eine wichtige Rolle spielt beim heilsamen Wasser der Apotheker Adolf Andree, der im ausgehenden 19. Jahrhundert diese mineralhaltigen Quellen für die Gesundheit nutzbar machte.
Damals wurde eine Aktiengesellschaft gegründet, die auf dem ehemaligen Gelände des Salzhofs ein Badehaus errichtete und einen gut 1200 Quadratmeter großen Kurpark mit einem Teich anlegte. 1879 gab es eine feierliche Eröffnung. Um den Jahrtausendwechsel wurde dann auch das Kurhotel fertiggestellt.
Dem Münderaner Bürger Hermann Wessling, der sich im Forum Glas engagiert, ist es zu verdanken, dass im Kurpark nahe der Konzertmuschel einige kunstvoll gestaltete Glasstelen aufgestellt wurden. Weitere Glasobjekte kann man beim Spaziergang durch Bad Münder entdecken.
Seit 1936 darf Bad Münder das staatliche Prädikat „Bad“ seinem Namen hinzufügen. Der kleine Kurpark ist in den 1990er-Jahren erheblich gewachsen. Der Schweizer Landschaftsarchitekt Professor Dieter Kienast hat die inzwischen 140.000 Quadratmeter große Anlage so gestaltet, dass Ruhezonen und Aktivbereiche zu finden sind. Unter anderem liegt auch die Minigolfanlage im Kurpark. Hier wurde in den Jahren 2003 und 2013 um die Minigolfmeistertitel gekämpft.
Am Gradierwerk, an dem salzhaltiges Wasser entlang rinnt, nehmen Besucher Bad Münders gerne Platz, um die mit Salz angereicherte Luft einzuatmen und damit ihren Lungen etwas Gutes zu tun.
Von hier aus sind es nur ein paar Schritte zu den Gebäuden, in denen es Anwendungen für Kurgäste gibt, und zum Martin-Schmidt-Konzertsaal, in dem großartige Philharmonische Orchester Kompositionen großer Meister aufführen. Regelmäßig ist auch die Philharmonie Lemberg aus dem ukrainischen Lwiw dabei.
Es finden aber auch andere Veranstaltungen in dem Konzertsaal statt, zum Beispiel Konzerte der Münderschen Big Band, die sich dem Jazz verbunden fühlt. Inzwischen gibt es dort hin und wieder auch Dart-Wettkämpfe.
Wer vom Kurpark aus Richtung Deisterallee und auf dieser Straße stadtauswärts Richtung Bundesstraße 442 geht, kommt an der Straße Am Mönjesod an einer umzäunten Rasenfläche mit Grabsteinen vorbei. Die Schriftzeichen auf den Steinen sind für uns nicht zu lesen, denn es sind hebräische Buchstaben, die auf die dort bestatteten Personen hinweisen.
Anders als es die derzeitigen Friedhofsordnungen üblicherweise vorsehen, werden Gräber jüdischer Menschen nicht nach etlichen Jahren eingeebnet. In Erwartung der Auferstehung wird der jüdische Friedhof auch „Haus des Lebens“, „Ewiges Haus“ oder „Gutes Haus“ genannt. Die jüdische Synagoge, in der sich die kleine jüdische Gemeinde Bad Münders am Sabbat traf, befand sich damals in der Deisterallee 3, Ecke Junkerstraße.
Sie wurde in der Reichspogromnacht nicht zerstört, weil in diesem Haus ein Ehepaar wohnte, das nicht zur jüdischen Gemeinde gehörte.
Auf der Informationstafel des jüdischen Friedhofs steht zu lesen: „Neben dem Gebäude der ehemaligen Synagoge ist dieser Friedhof das einzige Zeichen des einstigen jüdischen Lebens in Bad Münder. In der Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1945 wurden die jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt ohne erkennbaren Protest der Bevölkerung entrechtet und gedemütigt, sie wurden verjagt oder deportiert und ermordet.“