Kulinarisches aus der ukrainischen Heimat

Landestypische Speisen anbieten, mit den Menschen ins Gespräch kommen: Schon beim Maibaumfest im vergangenen Jahr hatte „Help Ukraine Springe“ einen Stand. Foto: Help Ukraine Springe
Kulinarische Angebote aus der ukrainischen Heimat wollen geflüchtete Frauen beim Springer Maibaumfest und dem gleichzeitigen Tag der Vereine mit einem eigenen Stand anbieten. Zugleich möchten die rund 20 Ukrainerinnen, die bereits gut Deutsch sprechen, mit den Springerinnen und Springern ins Gespräch kommen.
VON ANNE BRINKMANN-THIES
Unterstützt werden sie dabei von „Help Ukraine Springe“, einer gemeinsamen Initiative der Springer Service Clubs Lions Club Deister Fontana, Lions Club Springe und Rotary Club Springe.
Salziges und Süßes werden die Ukrainerinnen an dem Stand von „Help Ukraine Springe“ gegenüber dem Alten Rathaus anbieten. Von Benderiki (ukrainischen Pfannkuchen mit Hackfleisch) über Soljanka (rote Suppe mit Gurken) bis hin zu Pirogi (gebratenem Kuchen) und Verguni (frittiertem Teig) wollen die Ukrainerinnen typische Speisen aus ihrer Heimat für die Besucherinnen und Besucher zubereiten. Probiert werden kann und soll – gerne gegen eine Spende, sagt Ulrike Witte, Koordinatorin von „Help Ukraine Springe“.
Bereits im vergangenen Jahr war die gemeinnützige Initiative aus den drei Springer Service-Clubs mit den geflüchteten Frauen auf dem Maibaumfest mit einem kulinarischen Kennenlern- und Informationsstand vertreten. Mit sehr guten Erfahrungen. „Viele Menschen waren sehr interessiert“, erzählt Alina Chumachenko. Sie war in der Ukraine Lehrerin für Deutsch und Englisch, hat in Springe rasch als Dolmetscherin fungiert, als die ersten Ukrainer nach Ausbruch des Angriffskrieges an den Deister kamen. Das war im Frühjahr 2022. Inzwischen sprechen viele der Geflüchteten gut Deutsch.
Für die Schülerinnen und Schüler gibt es neben dem regulären Unterricht on top Deutschunterricht von Alina Chumachenko. Nach zwei Ferien-Intensivkursen am Otto-Hahn-Gymnasium bietet sie diesen Unterricht dort regelmäßig einmal pro Woche während der Schulzeit an. „Für die Älteren ab Klasse 8 sind das zwei Wochenstunden, für die Klassen fünf und sechs eine Stunde“, berichtet sie.
Für Kinder im Grundschulalter und ergänzend in Klasse 5 und 6 am OHG steht das Angebot von „Sprache verbindet“ zur Verfügung: Ältere Schülerinnen und Schüler betreuen in der Schule regelmäßig 1:1 ukrainische Schülerinnen und Schüler. Wer eines dieser Angebote nutzen oder mithelfen möchte, wendet sich an: sprache-verbindet@help-ukraine-springe.de.
Alina Chumachenko, selbst Mutter von zwei Kindern, ist eine Art Bindeglied zwischen den ukrainischen Müttern und der Initiative „Help Ukraine Springe“. Sie weiß von etlichen Landsleuten in Springe, die inzwischen einer Arbeit nachgehen. Die Initiative „Help Ukraine Springe“ verfüge über ein recht großes Netzwerk, so Witte. Die beiden Frauen wissen aber auch von den Problemen anderer Ukrainerinnen, einen Job zu finden. „Für viele ist es schwer“, erzählt Alina Chumachenko. Denn viele Abschlüsse aus der Ukraine würden hier in Deutschland nicht anerkannt. Trotzdem seien alle bereit, auch deutlich unterqualifizierte Stellen anzunehmen, um im Arbeitsmarkt integriert zu werden. Besonders für etwas ältere Frauen gestalte sich die Suche nach einem Arbeitsplatz schwierig. Dazu kommt: Arbeitsstellen im ländlichen Raum, die nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind, können für die Suchenenden ohne Auto nicht in Betracht kommen. Gerne, so Alina Chumachenko, würden einige Ukrainerinnen auch ein Praktikum absolvieren. Wer etwas anbieten könnte, kann sich gerne per Mail bei der Initiative unter info@help-ukraine-springe.de melden.
Womöglich ergeben sich ja auch am Stand der Initiative beim Maibaumfest erste Kontakte. Geöffnet ist der Stand zwischen 11 und 17 Uhr. Auch für die Kinder bietet „Help Ukraine Springe“ Angebote: Sie können basteln und an einem Glücksrad drehen.