Zum Kirchentag nach Hannover

Der Rhythmus steckt ihnen im Blut: Michael Bowles, Timothy Bowles und Ashville Cloete. Fotos: Veranstalter/ Voigtmann
Der erste Kirchentag nach dem Zweiten Weltkrieg fand 1949 in Hannover statt. Damals kamen etwa 7000 Teilnehmer in die Landeshauptstadt. 18 Jahre später, 1967, waren es schon rund 14.500. 1983 waren es 114.500 und 2005 wurden 105.074 Menschen gezählt, die an allen fünf Tagen des Kirchentages dabei waren.
VON HORST VOIGTMANN
Das fünftägige Treffen beginnt in diesem Jahr am Mittwoch, 30. April, mit dem Abend der Begegnung in der Innenstadt. Vom 1. bis zum 3. Mai finden Diskussionsveranstaltungen, Andachten und musikalische Veranstaltungen in den Hallen des Messegeländes statt.
Prominente aus Kirche, Gesellschaft und Politik sind in Podiumsgesprächen zu erleben, Bibelarbeiten und Gottesdienste finden statt. Nicht zu vergessen der Markt der Möglichkeiten, bei dem unterschiedlichste Gruppen ihre Projekte und Aktionen vorstellen. Es gibt ein Kulturprogramm mit Ausstellungen und Workshops und am Sonntag, 4. Mai, den großen Abschlussgottesdienst, der auch im Fernsehen übertragen wird.
Gruppen aus Bad Münder und Springe sind aktiv bei den Angeboten des Kirchentag-Programms beteiligt. Diakonin Peggy Zawilla, die mit Jugendlichen in Bad Münder arbeitet, erzählt, was die jungen Leute für das Programm zu bieten haben: „Das junge Theater Didel-Dadel-Dum, unsere kirchliche Theatergruppe wird am Freitagvormittag, um 11 Uhr unser aktuelles Stück ‚Weite Wege heimwärts‘ aufführen.“ Das Theaterstück beschreibt die Situation von zwei jungen Menschen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs fliehen müssen und sich letztlich in Hameln kennenlernen. Es ist eine reale Geschichte, die zu einem Theaterstück geworden ist. „Außerdem haben wir Gäste aus unserem Partner Kirchenkreis Kalahari, das sind drei Afrikaner, junge Musiker und 23 Personen aus dem Kirchenkreis Hameln-Pyrmont Musik machen werden“, so Zawilla.
Zwei Konzerte werden auf diese Weise gestaltet. Zum einen sind die jungen Leute mit den Musikern beim Abend der Begegnung am Mittwoch vertreten und am Donnerstagmorgen bei der Bibelarbeit von Ministerpräsidenten Bodo Ramelow sind sie für den musikalischen Rahmen zuständig. Aber Michael Bowles, Timothy Bowles; Ashville Cloete & Two Nations Choir werden auch kurz nach dem Kirchentag, am 6. Mai, 19 Uhr in der Petri-Pauli-Kirche, Bad Münder ein Konzert geben: Zum Repertoire gehört mitreißende Musik aus Südafrika, gemischt mit moderner Pop-Musik zum Mitsingen.
Hanns Dieter Hüsch hätte am 6. Mai seinen 100. Geburtstag gehabt. Viele Jahre hat er die Kirchentage mit seinen kabarettistischen Texten und Predigten bereichert. Im Gottesdienst „sonntags-um-5“ am 27. April, 17 Uhr, in der Petri-Pauli-Kirche stehen Texte von Hanns Dieter Hüsch im Mittelpunkt.
Die Kirchengemeinde Springe wird mit Kunststoff-Wildschweinen in Lebensgröße in Hannover auf den Friederikenplatz anzutreffen sein. Und es wird gegrillt, natürlich Wildschweinbratwurst. Am Freitag wird Pastor Klaus Fröhlich mit Konfirmanden den Kirchentag besuchen.
In unterschiedlichen Bereichen werden sich Gemeindemitglieder aus Springe für den Kirchentag einsetzen. Auch der Quilisma Kinderchor ist gemeinsam mit der Chorleiterin Zeynep Eren Kovankaya dabei. „Genau vor unserer Tür ist Kirchentag. Wir wollen und dürfen teilnehmen“, sagt Barbara Waltsgott, die den Chor managt, „und zwar am Freitag, 2. Mai, von 15 bis 16 Uhr, auf der Open-Air-Bühne des Haus der Jugend, hinter dem Hauptgebäude, Maschstraße 22, auf der Wiese. Dort singt der Quilisma Kinderchor unter dem Motto „Hast du Töne?“ Hören, singen und mitmachen mit dem Quilisma Kinderchor Springe, unter Leitung von Kovankaya, die das Publikum samt allen Kindern mit einbeziehen wird.