Angeln, Kanufahren, Entspannen

Beim Angeln auf dem nahe gelegenen See genießt Ulrike Giebel in jedem Urlaub die absolute Ruhe. Fotos: Privat

Beim Angeln auf dem nahe gelegenen See genießt Ulrike Giebel in jedem Urlaub die absolute Ruhe. Fotos: Privat

Das ochsenblutrote Haus der Familie Giebel aus Völksen, das „Tobolt Hultet“, steht in der Gemeinde Gunnarskog in Värmland, umrahmt von einem rund 7200 Quadratmeter großen Grundstück inmitten der herrlichen schwedischen Wälder.

VON ANNE BRINKMANN-THIES

„Värmland gilt als die südlichste Wildnis von Schweden“, berichtet die Landschaftsplanerin Ulrike Giebel, seit einiger Zeit Vorsitzende der Völksener Werbe- und Interessengemeinschaft.

Bereits als Studentin reiste sie mit ihrem Mann Kay nach Schweden, später dann mit ihren Söhnen Simon, heute 27 Jahre alt, und dem zwei Jahre jüngeren Torben. Und hatten sich auch im „Tobolt Hultet“ immer wieder als Gäste eingemietet. „Wir hatten uns schnell in die Gegend verliebt“, erzählt Ulrike Giebel. Als sich 2016 die Gelegenheit bot, das Haus zu kaufen, haben sie genau das gemacht. „Wir können inzwischen ganz gut Schwedisch und uns mit den Einheimischen unterhalten“, erzählt Ulrike Giebel.

Die nächsten Nachbarn leben hunderte Meter entfernt. „Es herrscht eine unvorstellbare Ruhe – nur das Rauschen der Bäume und das Gezwitscher der Vögel oder das Geräusch anderer Waldtiere durchdringt die Stille“, so Ulrike Giebel. Und es gibt viel Wasser, die beiden nächstgelegenen Seen sind nicht weit entfernt. Einen nutzt die Familie ganz allein.

„Im Sommer fahre ich in den Abendstunden zum Angeln auf den See und genieße die Stille und das ganz besondere Licht“, erzählt die Landschaftsplanerin. In Schweden kauft man für kleines Geld eine Angelkarte, damit darf jeder angeln. Sie selbst angelt Hechte, erzählt sie. Wer länger mit dem Kanu unterwegs sein möchte – kein Problem. Eine Kanu-Wanderstrecke von Norwegen bis zum Vänernsee führt ganz in der Nähe des „Tobolt Hultet“ vorbei.

Auch die Gruppe von Pfadfindern – alle Gruppenleiter im Stamm Grafen von Hallermundt, die gemeinsam mit den Söhnen Simon und Torben vor einiger Zeit das Grundstück „Tobolt Hultet“ als „Standlager“ genutzt haben, viel mit Kanus unterwegs waren und haben diverse Ausflüge gemacht. In Schweden gilt das Jedermannsrecht, hier darf überall im Freien gezeltet werden, berichtet Ulrike Giebel. Ein Eldorado auch für die naturliebenden Pfadfinder.

Mit den Pfadfindern ist die Familie Giebel eng verbunden. Simon ist dort Gruppenführer und zusammen mit seiner Mutter Ulrike zudem Materialwart, sein Bruder Torben ist beim Stamm Grafen von Hallermundt ebenfalls sehr aktiv. Und das Ehepaar Ulrike Giebel und Kay Wegener-Giebel organisiert alljährlich auf Landesebene ein Familienzeltlager im Almke bei Wolfsburg.

Zu Silvester sind die Söhne Simon und Torben mit Freunden im Familienhaus gewesen und haben den schwedischen Winter mit Langlaufmöglichkeiten und Schneescooterfahren – und die Nordlichter – genossen.

Weitere Informationen zu dem Haus der Familie Giebel gibt es unter https://schwedenurlaub.die-giebels.de. Geheizt wird im Haus mit Holz und elektrisch. Bitternötig, wenn die Temperaturen auch mal unter minus 20 Grad fallen. Einmal im Jahr fahren Ulrike Giebel und ihr Mann ganz allein in die schwedische Wildnis und genießen die Einsamkeit und die Wildnis. Das Haus, das die Familie auch privat vermietet, liegt auf einem Hügel und bleibt im Sommer von Mückenattacken verschont. Ausgestattet ist es mit moderner Technik – von einer modernen Küche über einen Fernseher mit deutschem Sat-TV. Und auch über Internet verfügt das Haus. Die „Zivilisation“ ist nicht allzu weit entfernt. Ein kleiner Supermarkt mit allem Notwendigen findet sich in rund sieben Kilometern Entfernung, große Einkaufszentren an der rund 20 Kilometer entfernten Grenze zu Norwegen. „In unserem Haus – wie in Schweden üblich – treffen zwei Welten aufeinander“, sagt Ulrike Giebel: Die Moderne, aber auch die Vergangenheit mit einem mit Holz zu befeuernden Kochofen. Der sei für jeden Schweden quasi unabdingbar. So wie auch ein Schuppen neben dem Haus – ganz so wie in den Kinderbüchern über „Petterson und Findus“.