Umwelt macht Schule

Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern präsentieren Arne Peinz, didaktischer Leiter der KGS, Dominic Koscholke, Marian Liersch und Vivienne Wersebe die Auszeichnung.FOTO: KGS Bad Münder

Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern präsentieren Arne Peinz, didaktischer Leiter der KGS, Dominic Koscholke, Marian Liersch und Vivienne Wersebe die Auszeichnung.FOTO: KGS Bad Münder

Der umgestaltete Alt-Sportplatz. Die Pflanzung eines Schulwaldes. Die Imker-AG. Der Amphibien-Schutz. Nur einige Vorhaben und Projekte, die die Jury überzeugten. Die Kooperative Gesamtschule in Bad Münder ist für ihre umweltbewussten und nachhaltigen Projekte als „Umweltschule in Europa – Internationale Nachhaltigkeitsschule“ ausgezeichnet worden.

Vivienne Wersebe ist mit drauf auf dem Gruppenfoto, aber eigentlich greift das für sie viel zu kurz: „Eigentlich müssten alle Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, die Schulleitung, der Förderverein, die Kooperationspartner und vor allem unser Hausmeister Stephan Böhning aufs Bild. Nur dank ihres Engagements und ihrer Zusammenarbeit haben wir erneut die Auszeichnung als Internationale Nachhaltigkeitsschule/Umweltschule in Europa erhalten können“, sagt die Lehrerin der KGS Bad Münder. Neben ihren anderen Aufgaben ist sie zuständig für das Drehtürprojekt Naturwissenschaften und die Umweltschulbewerbung, und die jüngste Bewerbung für das „INA/USE“-Siegel hatte erneut Erfolg. Eine von Kultusministerin Julia Willie Hamburg, Umweltminister Christian Meyer und anderen unterschriebene Urkunde belegt nun das besondere Engagement der münderschen Schule, und der Jubel darüber ist an der Bahnhofstraße groß.

„Eine Jury mit Vertretungen aus dem Kultusministerium, dem Umweltministerium, dem Landeselternrat, dem Landesschülerrat, der Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU) und den Regionalen Landesämtern für Schule und Bildung sichtete die vorliegenden Beiträge der Schulen und freute sich über die hohe Projektbeteiligung und die hochwertigen Projekte“, heißt es aus dem Kultusministerium. Jede Schule wählte zwei aus zwölf Projekt-Themenfeldern zur Nachhaltigkeit. Die Themen waren dabei überaus vielfältig. Ein Aspekt dabei: Zur Auswahl standen auch Projekte zum Klimaschutz, zur Förderung von mehr Biodiversität im Schulgarten aber auch zur Partizipation in der eigenen Schulumgebung. Auf diese Weise wurden Schulen wie die Mündersche KGS mit ihren Schülerinnen und Schüler Teil der Entwicklung vor Ort, sogar aktiv Mitgestaltende.

Die KGS legte ihre eigenen Schwerpunkte im Projektzeitraum 2022 bis 2024 in die Handlungsfelder „Klimawandel, Energie und Klimaschutz“ sowie „Biologische Vielfalt und Biodiversität“. Im Handlungsfeld „Klimawandel, Energie und Klimaschutz“ wurde das Projekt „Klimaschutz vor Ort“ konzipiert. „Ziel des Projektes ist, dass die Schüler und Schülerinnen die Notwendigkeit einer Energiewende erkennen und Möglichkeiten kennenlernen, auf welche Weise sie selbst Verantwortung übernehmen können um dem Klimawandel entgegen zu Wirken“, erläutert Vivienne Wersebe. Sie weist auch auf das hin, was im Bereich des Handlungsfeldes „Biologische Vielfalt und Biodiversität“ entwickelt wurde - ganz unterschiedliche Projekte, die das unmittelbare Umfeld der Schule nachhaltig positiv beeinflussen. Ein Beispiel: Das Vorhaben „Lebensräume auf dem Schulgelände und im Umland schaffen und erhalten“. Die Schülerinnen und Schüler konnten eigene Ideen entwickeln und umsetzen.

Sichtbar wurde das etwa bei Wildblumenpflanzaktionen, bei denen die Biodiversität auf dem Schulgelände nachhaltig gefördert wurde. Die Leitung des Projektes lag bei Dominic Koscholke, war als Drehtür-Vorhaben in der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) angesetzt. Und auch ein Wahlpflichtkurs für die Pflege des Schulgartens wurde initiiert.

Nah dran am Schulgarten ist auch die Imker-AG unter die Leitung von Marian Liersch, die sich inzwischen an der Schule etabliert hat. Ihr Wissen über Bienen und Naturzusammenhänge erweitern die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der AG, von den Ergebnissen können alle an der Schule profitieren - denn der selbst geerntete Honig findet reißenden Absatz in der Schulgemeinschaft.

Für einige Vorhaben ging die Schule auch Kooperationen ein - etwa mit dem Nabu. Für den starteten Gerd-Dieter Walter und die verstorbene Anne Zuzmann ein Amphibien-Artenschutzprojekt. Geleitet wurde es von Vivienne Wersebe, und gleich beim ersten Artenschutzwettbewerb im Zoo Hannover wurde es mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Die Klimaschutz-Kultur wurde an der Schule fortlaufend weiterentwickelt, daran hatte die Kooperation mit Dirk Schröder-Brandi vom Energie- und Umweltzentrum am Deister (EUZ) großen Anteil. In Planspielen wie „Plenergy“ und „Pimp Your Town“ wurden Ideen und Ziele weiterentwickelt. Außerschulische Lernorte wie das wissenschaftliche Solarforschungszentrum Norddeutschlands mit den Kernbereichen Photovoltaik, Solarthermie und solare Systeme, das Institut für Solarenergieforschung (ISFH) in Emmerthal-Ohr, werden genutzt. Die Erforschung der erneuerbaren Energietechniken hat als Projekttag im 5. Jahrgang einen festen Platz.

Große Gemeinschaftsaktionen gehörten aber auch ins Programm, für das die KGS ausgezeichnet wurde. Über alle Jahrgänge hinweg beteiligten sich Schülerinnen und Schüler an der Pflanzung eines Schulwaldes am Osterberg. Vivienne Wersebe freut sich darüber, dass bei der Preisverleihung in Hannover nicht wie bislang eine Fahne überreicht wurde, sondern ein Schild mit dem Logo der INA/USE Auszeichnung. Der Hinweis auf den Projektraum 2022 bis 2024 findet sich darauf. Vivienne Wersebe betont die Nachhaltigkeit: Bei zukünftigen Auszeichnungen kann das Schild ergänzt werden.