Kunst und Kultur im Aufwind

Mingus Project-Konzert mit Musik einer Jazz-Ikone: in der großen Konzertscheune auf dem Rittergut Bennigsen. Fotos: Voigtmann

Mingus Project-Konzert mit Musik einer Jazz-Ikone: in der großen Konzertscheune auf dem Rittergut Bennigsen. Fotos: Voigtmann

Die Anzahl kultureller Angebote hat in der Region Springe und Bad Münder zugenommen. So hat sich das Rittergut in Bennigsen schon im vergangenen Jahr als Veranstaltungsort vorgestellt. Auch in diesem Jahr fanden bereits einige Veranstaltungen statt und haben neue Impulse in der Kulturlandschaft zwischen Deister und Süntel gesetzt.

VON HORST VOIGTMANN

So waren Musiker aus dem afrikanischen Kontinent auf der Bühne im Bennigser Schafstall zu erleben. Und in der großen Veranstaltungsscheune wurden von „Lodderbast Kino“ besondere Filme gezeigt. Die meisten in der Originalfassung mit Untertiteln, aber mit „Roter Himmel“ auch ein Film des deutschen Regisseurs Christian Petzold, der dem Publikum in Bennigsen einen persönlichen Gruß schickte.

Den Freunde des anspruchsvollen Jazz schenkten die Musiker der Formation „Mingus Projekt“ in der Konzertscheune ein unvergessliches Konzert mit Musik des amerikanischen Bassisten und Komponisten Charles Mingus (1922 - 1979).

Mitte September setzt sich Choreograph Robert Robinson mit dem Ballett „Nobody Knows“ mit der Unsicherheit der Zukunft auseinander.

Wenige Kilometer entfernt, am Rande von Völksen, liegt der Hermannshof, der ebenfalls ein abwechslungsreiches Programm für den Sommer geplant hatte: Höhepunkt war dabei sicher das Sommertheater mit acht Aufführungen Anfang August: Auf dem Spielplan stand „Der Freischütz von Völksen“ nach einer Novelle von August Apel.

Ende August war im Rahmen des Kultursommers das „Andromeda Mega Express Orchester“ aus Berlin zu Gast mit Jazz, Improvisation und „Neuer Musik“ mit Musikern aus dem Jazzbereich und der Klassik.

Und wieder mal gab es, wie in den Vorjahren, am 30. August, ein Literarisches Speeddating im Park. Ein Format mit Tradition. Drei junge Autorinnen und drei junge Autoren waren eingeladen, an drei Stationen im Park aus ihren Romanen zu lesen. Die Gäste hörten dabei alle Texte, die vorgetragen wurden, denn sie wechselten im Laufe des Abends dreimal den Ort, an dem gelesen wurde.

Zu den kulturellen Angeboten in der Region gehören auch die Konzerte in Bad Münder, im Martin-Schmidt-Konzertsaal und in Egestorfer Schaafstall und ebenso die Konzerte des Kulturkreises Springe an wechselnden Orten.

Wenn das Forum Kunst zu einem Wochenende mit Ausstellungen an unterschiedlichen Orten einlädt, machen sich viele Bürger auf den Weg, um in Bad Münder und Springe die Arbeiten der künstlerisch tätigen Menschen kennenzulernen. Und so manches Bild wurde dabei auch schon verkauft.

Begegnungen mit der Kunst kann man auch nicht entgehen, wenn man Andreas Rimkus in seiner Schmiede besucht und in seinen Ausstellungsraum eingeladen wird. Aber selbst bei einem Spaziergang durch Springe wird man auf den Kunstschmied hingewiesen, denn so manches Werk hat den Weg in die Innenstadt geschafft.

Und die Chöre? Da gibt es den vermutlich jüngsten Chor, der sich „Kammerchor“ nennt und im Gemeindehaus der katholischen Kirche probt. Felicia Nölke ist die Leiterin. Der Kinder- und Jugendchor Quilisma, der schon zahlreiche vordere Plätze bei Chorwettbewerben erreicht hat, ist wohl den meisten Bewohnern Springes und vielen Menschen in Bad Münder bekannt.

Die Quodlibets, begeistern die Konzertbesucher mit bunten und heiteren Programmen, ebenso wie der Shantychor Hallerschipper, der mit seinen Liedern oft Feste bereichert.

Wichtig sind auch die Musikvereine, die es zum Beispiel in Alvesrode, Bennigsen, Völksen, Gestorf, Flegessen, Nettelrede gibt. Darüber hinaus haben sich in einigen Kirchengemeinden Bläser zusammengefunden, die Posaunenchöre bilden. So manche Freiwillige Feuerwehr hat auch einen Musikzug, der bei besonderen Anlässen spielt.

Die Stadt Springe und die Stadt Bad Münder können stolz sein, denn in beiden Städten haben sich Big Bands gebildet, die mit ihrer Musik sehr begehrt sind.

Und es gibt etliche kleine Chöre, von denen man gelegentlich hört, dass sie gerne neue Sängerinnen und Sänger aufnehmen würden.

Vielleicht hat dieser Artikel einige Kunst- und Kulturangebote vergessen. Können Sie helfen, die weniger bekannten und die übersehenen Angebote benennen?

Dann bitte eine E-Mail an: hallo-wochenende@ndz.de