Den Teufelskreis durchbrechen
Vor sechs Jahren hat die Eldagserin Ulrike Meusel auf einer Reise nach Israel mit dem damaligen Völkser Pastor Reinhard Surendorff in Bethlehem die palästinensische Christin Faten Mukarker kennengelernt. Der Kontakt zu ihr sei seitdem nicht abgerissen, erzählt sie. Am Montag, 21. Oktober, nun wird Mukarken zu Gast sein in der Alexandri-Kirchengemeinde Eldagsen.
VON ANNE BRINKMANN-THIES
Und sie wird über ihr Erleben der Geschehnisse in ihrer Heimat berichten. „Es war damals sehr bewegend, dieses Land mit seinen großen Problemen zu besuchen“, erzählt Meusel, selbst sehr engagiert in der Tansania-Gruppe der Eldagser Kirchengemeinde. Schon damals sei sie erschüttert gewesen, wie die Palästinenser behandelt werden. Mit dem Bus sei die Gruppe rund um Pastor Surendorff dabei auch durch das Westjordanland gefahren. Dort lebt die heute 68-jährige Faten Mukarker mit ihrer Familie. Die palästinensische Christin ist 1956 in Bethlehem geboren und in Bonn aufgewachsen. Mukarker ist eine palästinensische Friedensaktivistin, Reiseleiterin und Buchautorin.
Sie ist häufig in Deutschland, wo sie Vorträge hält und über die Situation der Palästinenser im Westjordanland berichtet.
Nach ihrem Abitur ist sie im Jahr 1975 mit ihren Eltern zurückgereist in ihre Heimat, das Westjordanland. Die gelernte Touristenführerin und Friedensaktivistin, die auch Buchautorin ist, ist derzeit in Deutschland unterwegs und möchte bei ihren Vorträgen den Menschen in Palästina ein Gesicht geben „Der furchtbare Krieg hat den jahrzehntelangen Israel-Palästina-Konflikt - auch vor dem 7. Oktober 2023 – wieder in Erinnerung gerufen“, schreibt Mukarker. „Das Leid der Menschen ist längst unerträglich geworden.“
Bei ihrem Besuch in der Eldagser Alexandrigemeinde will sie von ihrer persönlichen Erfahrung berichten und die geschichtlichen Zusammenhänge des Konfliktes aufzeigen. Sie betont – im Vorfeld ihres Vortrags in Eldagsen – wie wichtig es sei, den Teufelskreis der Gewalt aufzubrechen. Sie wünsche sich eine differenzierte Sicht auf den Konflikt, in dem die radikalen Kräfte auf beiden Seiten derzeit das Handeln bestimmten. Ihren Beruf als Touristenführerin könne die Palästinenserin derzeit natürlich nicht ausüben, so Meusel. Genau wie viele ihrer Nachbarn habe sie derzeit keine Arbeit. Deshalb werde sie bei ihrem Besuch in Eldagsen auch einige Schnitzereien ihrer Nachbarn mitbringen, die auch käuflich erworben werden könnten.
In Eldagsen ist die Friedensaktivistin keine Unbekannte. Bereits vor sechs Jahren war sie bei einer Vortragsreise durch Deutschland ebenfalls in der Alexandrigemeinde zu Gast. Als sie angefragt habe, ob ein solcher Besuch noch einmal möglich sei, habe der gesamte Kirchenvorstand zugestimmt, berichtet Meusel.
Faten Mukaker ist am Montag, 21. Oktober, um 19.30 Uhr im Gemeindehaus der Eldagser Alexandrigemeinde zu Gast. Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die Aufwendungen von Mukaker wird aber gebeten.