Vögel im Fokus
Schon als Kind hat Andrea Kaltenthaler gerne gemalt, entdeckte ihre Liebe zur Malerei wieder, als ihre drei Söhne größer wurden. Heute zeigt Kaltenthaler, die vor 40 Jahren am Springer Otto-Hahn-Gymnasium ihr Abitur gemacht hat, ihre Acrylarbeiten in verschiedenen Ausstellungen – über die Grenzen Niedersachsens hinaus.
VON ANNE BRINKMANN-THIES
So kann sie seit 2020 unter anderem im Museum für Naturkunde in Magdeburg bei den alle zwei Jahre stattfindenden ART&Vielfalt-Ausstellungen der Tier- und Pflanzenimpressionen ihre Tierbilder präsentieren. Gezeigt hat sie in diesem Rahmen auch zwei Bilder, die nach einem Besuch im Wisentgehege entstanden sind: ein Wisent und die Wildschweine. Tierdarstellungen, insbesondere auch europäische Vögel, sind ein Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit.
„Ich bin viel in der Natur mit dem Fotoapparat unterm Arm unterwegs, und zwar mit offenen Ohren und Augen, auch im Urlaub. Auf diese Art und Weise habe ich schon sehr viele unterschiedliche Tiere, vor allem aber Vögel, beobachten können“, berichtet Kaltenthaler, die auch Mitglied im Nabu ist und ihren Garten naturnah gestaltet hat. „Mein Ziel ist erreicht, wenn meine Kunst zum Naturschutz beiträgt.
Mit der Tierbeobachtung beginne ihre Arbeit, die im Atelier fortgesetzt wird. „Fotos dienen mir als Malvorlagen, wobei stets Spielraum für Kreativität bleibt“, erklärt sie. Im diesjährigen Sommerurlaub in Schweden habe sie tatsächlich 76 verschiedene Vögel zählen können.
Ende dieses Monats werden Bilder von Kaltenthaler im Kulturzentrum Seefelder Mühle am Jadebusen zu sehen sein. „Zu Beginn dieses Jahres haben meine Künstlerfreundin Julia Pasinski und ich das Angebot erhalten, anlässlich der Zugvogeltage im Kulturzentrum Seefelder Mühle gemeinsam unsere Zug-und Seevögel auszustellen“, freut sie sich. Die Vernissage ist am 28. September.
Sie sei Autodidaktin, erzählt Kaltenthaler. Um ihre Kenntnisse zu vertiefen und zu erweitern nimmt sie aber auch an Zeichen- und Malkursen teil. So wie etwa in der Kunstfabrik Hannover. Das Malen liegt ihr von Kindesbeinen im Blut, auch wenn es beruflich in eine andere Richtung ging. „Am OHG hatte ich in Kunst immer sehr gute Noten und konnte mit den Einsern meinen Abi-Notendurchschnitt aufbessern“, erzähltKaltenthaler mit einem Schmunzeln. Ihr Schwerpunkt lag allerdings auf den Fremdsprachen Englisch und Latein sowie auf Biologie. Später lernte sie auch die spanische Sprache, verdiente schließlich als Sachbearbeiterin in internationalen Firmen ihren Lebensunterhalt und zog der Liebe und des Berufs wegen nach Hannover. Verheiratet ist sie mit Martin Behrendt, mit dem sie seit der gemeinsamen Schulzeit am OHG liiert ist.
„Als unsere drei Jungs aus dem Gröbsten raus waren, entdeckte ich 2008 meine Liebe zur Malerei wieder“, erzählt Kaltenthaler. Ihr Mann erstellte nicht nur ihre Webseite, sondern sei ihr auch beim Rahmen der Bilder eine große Hilfe, sagt Kaltenthaler.
Malte sie zunächst überwiegend Fantasy-Motive, kamen später Landschaften und Tiere dazu. Vor zehn Jahren begann sie in Hannover mit Soloausstellungen, vor allem in Kulturzentren, und freute sich über erste Verkäufe ihrer Tierbilder. Eine Biologenfreundin schlug ihr 2015 vor, sich mit ihren Vogelbildern bei der MoVo-Moderne Vogelbilder-Ausstellung in Halberstadt, die vom Vogelkundemuseum ausgerichtet wird, zu bewerben. Sie wurde von der Jury angenommen. „Seitdem habe ich mich regelmäßig beworben und durfte jedes Mal an der alle zwei Jahre stattfindenden Gruppenausstellung teilnehmen, was nicht selbstverständlich ist“, freut sich Kaltenthaler .
Gerne möchte Kaltenthaler ihre Arbeiten auch in ihrer alten Heimat Springe zeigen: „Wenn sich ab 2025 in Springe eine Möglichkeit bietet, insbesondere meine Tierbilder auszustellen, wäre ich daran sehr interessiert.“
Weitere Infos gibt es unter ww.andrea-kaltenthaler.de .