Feste Feiern wie sie fallen
„Mit dem damaligen Ortsbürgermeister Manfred Wüstenfeld haben wir uns gesagt, wir müssen was tun, um Bakede nach vorn zu bringen“, erzählt Rolf Wittich, der inzwischen aus dem Amt geschiedene Ortsbürgermeister. 1994 wurde der Bürgerverein gegründet und als Verein für Dorfentwicklung und Heimatpflege ins Vereinsregister eingetragen.
VON HORST VOIGTMANN
Die erste Maßnahme damals war die Gestaltung der Bürgerwiese. „Die Pflasterarbeiten in diesem Zusammenhang wurden von Mitglieder des Bürgervereins übernommen. Die Stadt Bad Münder stellte die Pflastersteine dafür zur Verfügung“, erinnert sich Wittich.
In den darauffolgenden Jahren sorgte der Verein für einen Maibaum, war aktiv bei der Pflege der Bänke in der Umgebung und veranstaltete einige Jahre lang regelmäßig Kunst- und Trödelmärkte.
Als die Scheune Elbracht dem Verein angeboten wurde, wurde ein Mietvertrag abgeschlossen und damit begonnen, sie in den Jahren zwischen 1995 und dem Jahr 2000 Schritt für Schritt zu sanieren. Damit wurde der Grundstein für das Handwerkermuseum gelegt. Das Fachwerk an der Westseite musste teilweise erneuert werden, der Giebel der Scheune wurde neu behängt und das Scheunentor erneuert. Das Dach zur Westseite wurde ausgebessert und die Statik noch einmal überprüft und verbessert.
Außerdem wurde der Antrag gestellt, eine Zwischendecke einzuziehen und die Arbeiten dafür im Jahre 2000 fertiggestellt.
Rolf Wittich erzählt lächelnd, dass er, seit es den Bürgerverein gibt, mit wachen Augen unterwegs ist und interessante Anregungen aufnimmt, wenn sie in irgendeiner Weise für die Entwicklung von Bakede interessant sein könnten.
Einige dieser Anregungen seien auch beim Ausbau des „Wegs der Sinne“ zum Zuge gekommen.
Der Weg der Sinne führt auf knapp fünf Kilometern vom Ortszentrum Bakede über Feldwege in den Süntel und wieder in den Ort zurück.
Das Besondere des Weges sind die zehn Stationen, die zum Spielen und Lernen mit allen Sinnen einladen. Die Idee für einen solchen Weg geht auf den Pädagogen und Künstler Hugo Kükelhaus zurück. Es ging ihm um die Beziehung zwischen Umwelt und Sinnesorganen. Wer den Weg geht, entdeckt eine Windharfe, die Klimawaage, den Summstein, ein Xylophon und wird eingeladen, ein Tangram zusammenzubauen und die Jahresbäume kennenzulernen.
Neben dem Weg der Sinne gibt es auch einen Märchenpfad mit allerlei großen Figuren aus bekannten Märchen. Stolz ist man in Bakede darauf, dass man beim Kreis-Dorfwettbewerb 2005 den zweiten Platz belegen konnte und 2017 sogar den ersten Platz zugesprochen bekam.
Am 14. September soll der Geburtstag des Bürgervereins ab 14 Uhr mit Spielen auf dem Platz der Generationen und anschließend im Handwerkermuseum gefeiert werden. Für die Spiele bilden zwei Personen unterschiedlichen Alters ein Team, holen sich einen Spielezettel ab und legen los. Vier Spiele sind zu absolvieren: Da wird die Boulekugel geworfen, bei einem weiteren Spiel spielt der Teppich eine Rolle. Und wie überquert man eine Rasenfläche, ohne den Rasen zu betreten? Man braucht dazu nur drei Bierkästen. Und schließlich können die Teilnehmer das Spiel „Cornhole“ kennenlernen und die Geschicklichkeit beim Werfen kleiner Sandsäcke testen. Die Ergebnisse der Teams werden notiert und in der darauffolgenden Woche wird das Ergebnis veröffentlicht. Im Handwerkermuseum beginnt ab 15.30 Uhr eine kleine Feier mit Weinfest und Flammenkuchen. Junge Teilnehmer können für sich mit einer Saftpresse frischen Apfelsaft herstellen. „Sie brauchen nichts zu bezahlen“, sagt Rolf Wittich, „aber“, so fügte er hinzu, „wir würden uns freuen, wenn sie eine Spende in den Spendeneimer werfen“.