Abheben und Neues erleben
Die vergangenen Wochen haben Freunden des Segelfliegens – und solchen, die es werden wollen – einiges geboten. Nach einer Ferienpass-Aktion beim LSV Hameln auf dem Fluggelände Bisperode-West, bei dem auch junge Teilnehmer aus Springe abgehoben sind, war nun eine kleine Gruppe von Segelfliegern beim Aero Club Berlin in Reinsdorf in Brandenburg zu Gast.
VON ANNE BRINKMANN-THIES
„Reinsdorf ist ein Flugplatz mit langer Tradition“, berichtet Klaus Preen, Vorsitzender LSV Hameln, der selbst in Springe zu Hause ist. Der Platz ist die fliegerische Heimat des Aero Club Berlin (ACB) und liegt auf dem Fläming, einem bis zu 200 Meter hohen, sandigen Höhenzug östlich von Magdeburg. Durch den sandigen Boden gibt es hier gute Voraussetzungen für intensive Thermikflüge, so Preen. Das nutzte Volker Zander, Fluglehrer beim LSV Springe, um den mitgereisten Flugschülern genau dieses Thermikfliegen nahezubringen.
Unbeeinflusst von Luftraumbeschränkungen – es gibt freien Luftraum bis 3000 Meter Höhe – konnten bei durchweg guten Wetterbedingungen viele Flüge durchgeführt werden. Basishöhen von 1600 bis zu 2500 Metern ermöglichten ausgedehnte Flüge über dem Fläming, der sogenannten „Sandachse“ als Basis für ausgedehnte Flüge. Mit Basishöhe bezeichnet man die Wolkenuntergrenze bis zu der die Thermik, die nach oben steigende Luft, hochreicht und in der die Segelflieger mit nach oben steigen. Organisiert hatte Preen – wie schon in den Jahren zuvor– das Fliegerlager in Reinsdorf im Kontakt mit Valerio Oddone vom ACB. Valerio Oddone ist auch gleichzeitig Landesausbildungsleiter Segelflug im Luftsportverband Brandenburg. Beide vereinbarten schon jetzt für das nächste Jahr ein Treffen. Die Mitglieder des ACB sind im Gegenzug eingeladen, in der ersten Oktoberhälfte am Herbstfliegerlager des LSV Hameln teilzunehmen. Über die Jahre habe sich eine intensive fliegerische Freundschaft entwickelt, so Preen.
Noch vor dem Aufenthalt in Brandenburg gab es auch auf Bisperode-West beim LSV Hameln ein alljährliches Sommerfliegerlager. Auch hier konnten im heimischen Gefilde viele Flüge bei guten Witterungsbedingungen durchgeführt werden. Auf diesem Fluggelände machten während der Sommerferien auch Kinder und Jugendliche aus Hameln, Springe, Coppenbrügge und Salzhemmendorf im Rahmen der jeweiligen kommunalen Ferienpassaktionen erste Flugerfahrungen und lernten ihre Heimat aus der Luft kennen. Die Aktion hatten der LSV Springe und der LSV Hameln gemeinsam organisiert. Für die jungen Teilnehmer ging es dabei mit den Doppelsitzern beider Vereine in die Luft. Bevor sie aber mit Seilwindenstarte in die Höhe gezogen wurden, habe es erst einmal eine Einweisung durch ihn und den Fluglehrer des LSV Hameln, Dominik Nowak, gegeben, berichtet Preen. Dabei lernten die Ferienpass-Teilnehmer nicht nur die Abläufe auf dem Flugplatz kennen, sondern auch die Steuerorgane des Segelflugzeugs sowie Notverfahren beim Fliegen und natürlich auch die sichere Bewegung auf dem Flugplatz. Die Kinder und Jugendlichen wurden auf drei Doppelsitzer verteilt und die Piloten (Klaus Preen, Dominik Nowak, Marvin Savic, Goran Savic, Markus Driesel und Denis Petersen) machten die Kinder und Jugendlichen noch mit vielen Details der Flugzeuge, zum Fliegen und Flugbetrieb, vertraut.
Obwohl beide Tage von den Wetterbedingungen recht unterschiedlich waren, kamen alle Teilnehmer auf ihre Kosten. Bei etwa 20-minütigen Flügen lernten sie ihre Heimat aus der Luft kennen.
Der LSV Springe hat übrigens nicht nur eine Segelflug-, sondern auch eine Modellflugabteilung. Und die richtet am 15. September den 56. Modellflugwettbewerb aus. Dabei gibt es auch einen Wanderpokal der Modellflugabteilung zu gewinnen. „Die Ausschreibung läuft“, so Preen, der auch sportlicher Leiter des Wettbewerbs ist. Die Wettbewerbsleitung liegt in den Händen von Christian Preen.