Eine kulturelle Bereicherung

Lockerungs- und Stimmübungen stehen auf dem Programm – dann wird gesungen. Fotos: Voigtmann

Lockerungs- und Stimmübungen stehen auf dem Programm – dann wird gesungen. Fotos: Voigtmann

Den Kammerchor Springe gibt es seit 2021. Damals fand im Herbst das erste Treffen statt. Chorleiterin Felicia Nölke hatte an der Bildung eines Chores Interessierte aufgerufen, zu einem Treffen im Otto-Hahn-Gymnasium zusammenzukommen.

VON HORST VOIGTMANN

Anja Dreyer, derzeit erste Vorsitzende des Chores, erinnert sich: „Beim ersten Treffen kamen etwa 40 Personen in das OHG. Wir haben uns dann im Frühjahr 2022 wieder getroffen, aber dann wurde es ja heftig mit Corona. Für die Gründung des Chores musste ein Verein gegründet werden. Nachdem wir alle dafür notwendigen Schritte erledig hatten, konnte die Gründung mit knapp 30 Gründungsmitgliedern am 9. Juni 2022 vollzogen werden.“

Felicia Nölke, die selber Mitglied eines professionellen Chores ist, dem Voktett Hannover, war von dem Engagement der Männer und Frauen, die sich inzwischen zum Kammerchor Springe zusammengefunden haben von Anfang an angetan. Inzwischen hat der Kammerchor sich mit sattem Chorklang in einem Gottesdienst in der St. Andreas Kirche vorgestellt. „Ich habe die große Motivation bei allen von Anfang an bewundert“, sagt Sopranistin Nölke, die im Ensemble Voktett mit drei weiteren Frauen und vier Männern vier- bis achtstimmige Sätze singt.

„Wer bei uns im Kammerchor mitsingen möchte, der sollte möglichst Notenkenntnisse haben. Vom Blatt singen, setze ich nicht voraus. Wir machen es so, dass man zwei- oder dreimal zum Chor kommt und mir dann in der Pause einer Chorprobe etwas vorsingt. Also nichts Dramatisches“, erklärt Felicia Nölke.

Inzwischen hat der Kammerchor 36 aktive und zwei fördernde Mitglieder, die natürlich helfen, die Chorarbeit weiter zu finanzieren. Und wie sieht es in den einzelnen Stimmen aus?

Der Bass sei mit sechs Sängern jetzt recht gut besetzt. Anfangs war da noch ein bisschen Luft drin, die Chorleiterin würde gern noch ein paar Bässe aufnehmen. „Großen Bedarf haben wir noch im Tenor“, ergänzt die erste Vorsitzende, „wir freuen uns, dass wir einige tiefe Frauenstimmen haben, die die beiden Tenöre unterstützen können. Sopran und Alt sind gut besetzt“, sagt Anja Dreyer.

Die Konzerte für 2024 sind geplant: Zwei finden im Juni statt und im Dezember ebenfalls zwei.

„Wir werden über kurz oder lang auch ein Probenwochenende einplanen, bei dem wir mal wegfahren und reichlich Zeit zum Proben haben. Und für den Chor gibt es da dann auch die Möglichkeit, noch etwas besser zusammenzuwachsen“, sagt Felicia Nölke.

Anfangs kannten sich einige der Chormitglieder noch gar nicht. Deswegen sei es in den ersten Proben auch sehr ruhig gewesen. Inzwischen sei es in den Pausen ein munteres Treiben. Es sei im Chor eine schöne Gemeinschaft entstanden.

Währenddessen sind einige der Chormitglieder angekommen, denn es ist gleich 19 Uhr und die Probe soll beginnen.

Natürlich ist zunächst die Stimmbildung dran. Das hört sich teilweise ganz lustig an: Töne werden hoch- und runtergezogen, der Körper geklopft und dabei ein Ton gesungen. Dann stimmt Felicia Nölke eine Tonfolge an, die nachgesungen wird. Schrittweise geht es erst in tiefere Lagen, dann gehts in die Höhe. Die Stimmbänder werden geschmeidig gesungen. Das ist für alle Stimmgruppen sehr wichtig.

Zwischendurch Entspannungslaute, bei denen es ums Lockern und nicht um den präzisen Ton geht.

Die Chorleiterin ist zufrieden und fordert auf, die Noten des Liedes „Alle meine Herzgedanken“ von Johannes Brahms vorzunehmen. Ein wunderschöner Satz des 1833 in Hamburg geborenen und 1897 in Wien verstorbenen Komponisten der Romantik, inbrünstig vorgetragen vom Kammerchor Springe. Man darf gespannt sein, was der Chor im Juni bei seinen Konzerten singen wird.

Und vielleicht wird ja auch demnächst Felicia Nölke mit ihren Kolleginnen und Kollegen vom Voktett eines ihrer Konzerte in der Springer St. Andreas Kirche oder in einer anderen schönen Kirche der Umgebung singen.