Arbeit soll Früchte tragen

Mit vereinten Kräften: Baumpaten und Nabu-Mitglieder sind im Einsatz für die Erweiterung der Streuobstreihe in Eldagsen. Foto: Nabu

Mit vereinten Kräften: Baumpaten und Nabu-Mitglieder sind im Einsatz für die Erweiterung der Streuobstreihe in Eldagsen. Foto: Nabu

Ganz in der Nähe der Hallermühle bei Mittelrode ist ist mit der tatkräftigen Unterstützung der Naju-Kinder und ihrer Eltern sowie Mitgliedern des Nabu und einigen Völksener Streuobstlern eine einstige Weide zur Streuobstwiese geworden.

VON ANNE BRINKMANN-THIES

Zur Verfügung gestellt habe diese Flächen Udo Woltmann, freut sich Nabu-Jugendsprecher Andreas Isleif. Er betreut gemeinsam mit Kathrin Bartels seit einem Jahr die NaJu-Gruppe. Und die, so erzählt er, habe sich prächtig entwickelt. Alle 15 Plätze sind derzeit besetzt, es gibt sogar eine Warteliste.

Für die naturbegeisterten Mädchen und Jungen war dies nun die erste Pflanzaktion: Insgesamt 16 hochstämmige Obstbäume mit alten Sorten wie mit fast vergessenen Namen wie „Roter Eiserapfel“, „Altländer Pfannkuchen“ oder „ Napoleon“ wurden fachkundig in den Boden gesetzt.Neun auf die einstige Weide – die anderen als sinnvolle Ergänzung für eine Biotopvernetzung.

Außerdem pflanzten die Kinder und Erwachsenen 23 einheimische Büsche den Gemeinen Schneeball, Schlehen, oder Schwarzen Holunder. Finanziert wurden die Pflanzen durch die Förderung der Niedersächsische BINGO-Umweltstiftung gefördert, die Bäume lieferte die Eldagser Baumschule Kewel. „Jeder Baum, der gepflanzt wird, zählt, sagt Isleiff. In den vergangenen Jahren seien leider viele schöne Bäume und Alleen verschwunden. Gerade die hochstämmigen Obstbäume, die nun mehr die einstige Weide in eine Streuobstwiese verwandelt haben und zudem zu einer Biotop-Vernetzung beitragen seien ökologisch besonders wertvoll. Bieten sie doch Lebensraum für verschiedene Vogelarten, für Insekten, aber auch für Nager wie etwa die Sieben- und Gartenschläfer wertvollen Lebensraum.

Gepflanzt wurde aber auch an anderer Stelle: Die Springer Ortsgruppe Nabu hat ihr vor einem Jahr gestartetes Projekt „Anlage einer Streuobstreihe“ in der Gemarkung fortgesetzt. Damals hatten Nabu-Mitglieder zusammen mit interessierten Bürgern, die sich als Baumpaten auch um die Bäume kümmern, 22 Obstbäume entlang des Babiesweges und Halbeeksweg gepflanzt.

Jetzt sind weitere 15 hochstämmige Obstbäume alter Sorten hinzugekommen, berichtet Christian Albers von der Nabu-Stiftung. Neue Baumpaten aus Eldagsen sind dafür einem Nabu-Aufruf gefolgt. Der zweite Vorsitzende Michael Borgolte erklärte den Paten an Ort und Stelle in die notwendigen Arbeitsschritte.

Der noch gut durchfeuchtete Boden erleichterte dabei den Aushub der Pflanzlöcher und das Einbringen der Stützpfähle. Wühlmauskörbe und ein Verbissschutz wurden an den Stämmen angebracht und sollen Wildschäden an den jungen Bäumen vorbeugen. Auch zeigte Borgolte den richtigen Pflanzschnitt und die Fixierung des Obstbaumes mit Kokosgarn an den jeweils eingebrachten zwei Holzpfählen.

Die Baumpaten pflanzten mit Begeisterung und Unterstützung der NABU-Helfer ihre ausgewählten Patenbäume an den vorbereiteten Stellen, so Albert. Nach zwei Stunden waren Apfel- und Birnbäume, aber auch Mirabellen und Kirschen verschiedener Sorten mit klangvollen Namen wie etwa Finkenwerder Herbstprinz, Schneider späte Knorpel oder Mirabelle von Nancy am geplanten Standort eingebracht.

Der beliebte Wanderweg ist nun sichtbar naturfreundlich aufgewertet und sicher nicht nur zur Obstblüte ein beliebtes Ziel, sagt Albert. Auch Insekten, Fledermäuse, Kleinsäuger und diverse Vogelarten werden die Neuanpflanzungen schon bald als wertvollen Rückzugsraum und auch als Nahrungsquelle nutzen.

Die notwendigen Flächen für das Projekt hat wieder der Realverband Eldagsen zur Verfügung gestellt, dessen Vorsitzender Karsten Kohlmeyer auch selbst als Baumpate mit zum Spaten griff. Finanziell wurde auch diese Erweiterungsprojekt von der Niedersächsische BINGO-Umweltstiftung gefördert.