Kirchenmusikalischer Neustart

Mitte Oktober zeigte der ökumenische Kirchenchor, den es seit gut einem Jahr in Bennigsen gibt, mal wieder, dass er sich mit seinem Leiter Malte Harms sehr gut sehen und hören lassen kann.
VON HORST VOIGTMANN
Nachdem Sabine Nauber, die viele Jahre lang Organistin und Chorleiterin der Kantorei der St. Martin-Gemeinde war, eine neue Aufgabe in Hannover übernommen hatte, war es schwierig, die Chorarbeit fortzusetzen. Es gab zwar mit zwischenzeitlichen Organisten den Versuch einer Fortführung der Arbeit, aber Chorarbeit braucht Stabilität und Kontinuität, damit sich die Gemeinschaft und der Chorklang entwickeln können.
Der neue Chorleiter hat Schulmusik studiert und sich auch in der Kirchenmusik fortgebildet. Er habe das C-Examen an der Orgel in Oldenburg abgelegt, erklärt Harms. Aktuell durchlaufe er eine Chorleiter-Ausbildung in Wolfenbüttel. „Ich habe Chorleitung als mein großes musikalisches Hobby entdeckt“, sagt Harms. In seinem Studium bereite er sich auf seine Promotion im Fach Pädagogik vor. Neben der Chorleitung in Bennigsen habe er eine Orgelstelle in Ronnenberg und leite einen kleinen Chor in der Nähe von Burgdorf. Wo es für ihn nach der Promotion hingehe, ist für ihn im Augenblick noch ganz und gar offen. Er könne sich vorstellen, in die Forschung zu gehen oder Lehrmittel zu entwickeln. Denkbar sei aber auch ein Engagement für das digitale Lernen. „Im Augenblick bin ich aber dabei, an einer Fortbildung teilzunehmen, mit dem Ziel, einen B-Abschluss für die Chorleitung zu machen.“ Mit der Entwicklung des ökumenischen Chores in Bennigsen sei er sehr zufrieden, auch wenn dieser mit 15 regelmäßigen Sängerinnen und Sänger, wenn es nach ihm geht, noch wachsen dürfe.
Mal reinschnuppern verpflichtet zu nichts und vielleicht stimmt ja die Chemie! „Wir sind offen für alle, die Interesse haben, in einem ambitionierten und einsteigerfreundlichem Kirchenchor mitzusingen. Wir singen geistliches Liedgut. Sehr poppig sind wir nicht unterwegs, wir singen auch durchaus heiteres Liedgut Motetten oder auch weltliche Lieder“, beschreibt Harms das Programm des Chores. „Wenn der Chor vielleicht etwas größer wird und einige den Tenor singen könnten, wäre das schön. Und im Alt können wir auch noch Verstärkung gebrauchen.“
Wie es in den nächsten Proben weitergeht, weiß Malte Harms auch schon: „Wir werden in der nächsten Zeit einige Gesänge aus der Tradition von Taizé einüben, vielleicht für einen Gottesdienst oder auch für kleine Abendandachten. Die werden wir auch durchaus schon vierstimmig hinbekommen.“ Malte Harms freut sich, wenn Frauen und Männer zu dem Chor dazustoßen, die Noten lesen und nach ihnen singen können – „aber wir sind ein integrativer Chor, daher ist es besonders wichtig, dass die Chormitglieder Freude am Singen haben und Lust daran, neue Musikstücke zu erarbeiten.“ Es sei bedauerlich, wenn Singen als Kulturtechnik durch die Überalterung immer mehr verloren gehe.
Kontakt kann man mit dem Chor unter der E-Mail-Adresse chor.bennigsen@ web.de aufnehmen. Die Proben finden mittwochs, um 19.30 Uhr, im Gemeindehaus der katholischen Kirchengemeinde statt.