Eine gute Mission für die Menschen in Cherson

Schon fast eineinhalb Jahre dauert der Krieg in der Ukraine an – die Hilfsbereitschaft in der Region reißt nicht ab. Zwei Springer haben zum wiederholten Mal eine Sammelaktion gestartet– unterstützen wollen sie vor allem die Menschen rund um den zerstörten Kachowka-Staudamm in Cherson im Süden der Ukraine.
Waren im Wert von rund 15000 Euro können Enno König und Guido Leichert bereits für Kriegsopfer in der Ukraine kaufen. Wenige Tage nach dem Start ihrer Hilfsaktion für Menschen rund um den zerstörten Kachowka-Staudamm in Cherson haben sich bereits zahlreiche Springerinnen und Springer mit einer Spende beteiligt. Eine Seniorin hat nach einem Gespräch mit König 10000 Euro überwiesen. Er sei erfreut und begeistert, wie viele Bürger kleine oder auch größere Beträge geben, sagt König. Seine persönliche Rechnung geht so: Wenn 1500 Springerinnen und Springer jeweils 20 Euro spenden, können 35 Paletten zum Edeka-Einkaufspreis mit Lebensmitteln und Getränken besorgt und ins Hilfsgebiet gebracht werden. „Mein Ziel sind 40 bis 45 Paletten“, sagt König. Innerhalb von drei Wochen sind – vor allem dank der Großspende – bereits mehr als 25 Paletten zusammengekommen.
Die großzügige Seniorin wohnt in einem Springer Stadtteil und hat einen historischen Bezug zur Ukraine. „Sie möchte aber nicht an die Öffentlichkeit treten“, erklärt König. Er hofft, dass sich Nachahmer finden, die ebenfalls eine größere Summe geben.
Wobei aber auch kleine Spenden willkommen sind. In der Box, die Enno König und Unterstützer Bernd Klausing an ihrem Info-Stand auf dem Wochenmarkt aufstellten, kamen rund 350 Euro zusammen. „Ein toller Betrag“, freut sich König. Die heimische Volksbank sagte zudem eine Überweisung in Höhe von 300 Euro zu.
Auch in den kommenden Wochen werde das Hilfsteam noch mindestens ein Mal auf dem Wochenmarkt präsent sein. Eingekauft werden sollten von dem Geld unter anderem Mineralwasser und O-Saft, Zucker und Mehl, Dosensuppen und Nudeln, aber auch Bockwürstchen in Dosen, H-Milch, Gebäckmischungen und Hygieneartikel.
Die Spendensammlung läuft noch bis zum 15. August. Anschließend sollen die Lebensmittel bestellt und der Transport gen Osten organisiert werden. „Unser Ziel ist, direkt in die Ukraine reinzufahren“, so König. Die Seehafenstadt Cherson liegt im Süden des Landes. Die Liste der dort benötigten Hilfsmittel für die Anwohner am Kachowka-Staudamm ist lang. Und: Obwohl sie so nah am Wasser leben, fehlt es den Einwohnern doch vor allem an dem kostbaren Nass, denn die Zerstörung der Staumauer hat auch den größten Teil der Infrastruktur inklusive der Trinkwasserversorgung zum Erliegen gebracht.
Deshalb startet Enno König wie bereits im vergangenen Jahr die Aktion Ukraine-Hilfe. In der Woche vor der Abfahrt wollen König und seine Mitstreiter auch Sachspenden wie medizinische Hilfsmittel und zum Beispiel Tierfutter entgegennehmen. Erste Anfragen gebe es bereits, König fehlen aber die Lagerkapazitäten.
Ausnahmen macht der ehemalige Gastronom und Wildhändler für die Geweihe von Rot- oder Damwild und die Rehgehörne, die er für den guten Zweck weiterverkauft.
Die Jagdtrophäen können jederzeit an seinem Wohnhaus in der Straße In der Worth 25e abgegeben werden. Vom Erlös dieser Aktion sollen zu einem späteren Zeitpunkt medizinische Hilfsgüter gekauft werden. König sammelt schon seit Jahren im Deister Abwurfstangen und stellt den Erlös für unterschiedliche Hilfsprojekte zur Verfügung.
Wer etwas für die Flutopfer in der Ukraine spenden möchte, kann per E-Mail an Wildhandel-Koenig@web.de oder unter Telefon 0172/5182231 Kontakt zu Enno König aufnehmen.