Auftritt: Junge Musiker der Region

VON ANNE BRINKMANN-THIES

Rund 50 Konzerte sind in diesem Format bereits erklungen. Kein Eintritt, dafür eine Spende für die Musizierenden – oft Studierende der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH): So funktioniert die Konzertreihe. Dazu kommt eine gesellige Verköstigung mit einem Glas Wein oder Alkoholfreiem in einer Pause, bei der die Besucher untereinander oder auch mit den Musikern ins Gespräch kommen können. „Die Reihe ist wirklich eine gute Möglichkeit, dass die Musik zu uns in den Ort kommt“, sagt Christian Erichson vom Orga-Team. Kerstin Wietstock ergänzt: „Wir tun damit anderen etwas Gutes“. „Und haben selbst viel Spaß dabei“, fügt Paul Widmer hinzu. Auch der Kontakt zu den jungen Musikern sei sehr bereichernd, sagt Barbara Widmer. Zu erfahren, welche Anforderungen an die Studierenden gestellt werden und was sie leisten müssten, sei beeindruckend. Andererseits bietet der Auftritt vor Publikum den angehenden Profis eine gute Bühne. Denn für sie sei so ein Konzert „wie eine Prüfung“, sagt Erichson.

Den Zuhörern gefällt offenkundig das abwechslungsreiche Programm, das vom Frühling bis zum Herbst dargeboten wird. „Wer einmal hier war, der kommt gerne wieder“, so Barbara Widmer. Verlassen kann sich das Orga-Team zudem ohnehin auf einen festen Stamm an Zuhörern. Nicht nur optisch, auch akustisch sei die Johanneskirche ein Schatz, freut sich Paul Widmer über den Veranstaltungsort, den das Orga-Team als Gruppe und Teil der Kirchengemeinde gerne für die Konzerte nutzt. Mit all diesen Facetten sei die Konzert-Reihe für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation, ist sich das Orga-Team sicher.

Freuen können sich Zuhörer und Orga-Team in dieser Saison auf fünf Konzerte. „Als neue Klangfarbe dürfen wir die Tuba-Klasse von Prof. Jens Björn-Larsen begrüßen“, erklärt Paul Widmer. Und dieses Instrument könne tatsächlich sehr viel mehr als Polkabegleitung. Das Konzert „Tuba – Die unterschätzte Prinzessin“ macht am 23. April den Auftakt der Konzertsaison. Erklingen werden nach einer langen, coronabedingten Pause am 21. Mai Gitarren in der Johanneskirche: Mitglieder der Klasse von Prof. Frank Bungarten (HMTMH) lassen unter dem Motto „Vielsaitig“ die Saiten erklingen. Als Sommerkonzert, möglichst auch im Freien , wird Fumito Nunoya von der Hochschule für Musik in Detmold am 2. Juli mit dem Marimbaphon konzertieren. Am 3. September ist eine schwungvolle Gruppe mit viel Wind zu Gast in der Johanneskirche: Hannover Brass mit rund einem Dutzend Spitzenblechbläsern aus der Region Hannover spielt zum ersten Mal südlich der Deister-Linie ihre Arrangements von Klassik bis Jazz. „Bereits am 8. Oktober hören wir dann das letzte Konzert des Jahres mit der Querflöten-Klasse von Prof. Anna Dina Björn-Larsen“, so Widmer. Es sei eine schöne Klammer, die diese Konzertsaison zusammenhält: Die musikalische Leitung des ersten und des letzten Konzertes dieses Jahres liegt beim Ehepaar Björn-Larsen. „Ich liebe solche herzerwärmenden Zufälle, sie machen das Leben einfach lebens- und liebenswert“, sagt Widmer mit einem Schmunzeln. Die etwas kürzere Saison in diesem Jahr sei einerseits der Lage der Ferien und andererseits der Heizordnung in der Kirche geschuldet. Aus verschiedenen Gründen wird die Kirche nur noch auf maximal 16 Celsius geheizt – für einige Instrumente zu wenig, um sie in Bestform und schadlos zu spielen. „Und auch für die Auftretenden sind 16 Grad Celsius nicht sonderlich angenehm, besonders da sie sich für uns extra „in Schale werfen“, erklärt Widmer.

Alle Konzerte beginnen wie immer sonntags um 17 Uhr in der Johanneskirche in Völksen.

Zu allen Konzertterminen wird Angelika Schmidt-Geisler um 15 Uhr thematische Führungen durch Völksen anbieten, die auf den Konzertbeginn abgestimmt sind. Informationen zu den Terminen und Themen finden sie auf der Homepage des Calenberger Landsommers.