Stadtbibliothek und Stadtarchiv ziehen im Frühjahr um

Wer sich im Frühjahr 2023 in der Stadtbibliothek ein Buch ausleihen möchte, muss sich an eine neue Adresse gewöhnen. Die Einrichtung zieht um in ein Haus, in dem früher einmal die Sparkasse war, bevor sie dann nebenan im imposanten Hochhaus ihre Schalterhalle hatte: Es geht an die Bahnhofstraße.

VON HORST VOIGTMANN

Nach dem Umzugstermin gefragt sagt Tibor Maxam, der Abteilungsleiter für Bibliothek und Archiv: „Wenn alles gut geht, wird der Umzug im Februar oder März kommenden Jahres stattfinden. Die Regale für die Bücher stehen schon. Auf die Büromöbel und einige andere Dinge warten wir noch. Zur Zeit dauert alles deutlich länger. Angekündigt sind sie für Ende Januar, Anfang Februar.“

Auch das Archiv der Stadtverwaltung, das derzeit noch auf dem Dachboden des Rathauses aufbewahrt wird, wird mit in das Haus in der Bahnhofstraße umziehen und im Kellergeschoss gelagert werden. „Im Keller ist eine deutlich bessere Lagersituation für das Archiv als unterm Dach“, stellt Maxam fest. „Der Keller ist trocken und wir haben außerdem eine Lüftungsanlage. Das ist für ein Archiv auch sehr wichtig, denn Dokumente, die hier verloren gehen, die lassen sich nicht wieder beschaffen.“

Die Situation für die Bibliothek werde sich deutlich verbessern, weil sich künftig nur zwei Personen ein Büro teilen werden, so Maxam. Auch Gerald Bredemann werde im Archiv ein schönes Büro bekommen. Tibor Maxam möchte gemeinsam mit Bredemann, dem Archivar, für eine interessierte Öffentlichkeit auch das Archiv öffnen und deutlich machen, warum so ein Archiv geführt wird und warum solch alte Unterlagen so lange aufgehoben werden und nicht einfach ins Altpapier kommen.

„Und wir werden dann künftig auch einen Veranstaltungsraum haben, der diesen Namen auch verdient“, freut sich der Leiter. Der Raum hat etwa 60 bis 70 Quadratmeter. Da können dann 40 und unter Umständen auch 60 Menschen Platz nehmen. „Das ist für einen Veranstaltungsraum eine ordentliche Größe. Damit können wir dann Lesungen, Ausstellungen und andere Veranstaltungen planen“, sagt Maxam.

Die Springer Stadtbibliothek ist im Besitz von etwa 55000 Medien, dazu zählen Bücher, Spiele, Kassetten, CDs, Filme auf DVD oder Blu-Ray. Auch Tonies– Figuren, die mit einem kindgerechten Geräte Hörspiele und Aufnahmen abspielen – stehen im Regal. Im Kinderbuchbereich werde es in der Bibliothek am neuen Standort etwas bunter und kindgemäßer, so Maxam.

Im Belletristikbereich sei die Gestaltung so, als sei man in einem Wohnzimmer. Im Sachbuchbereich sei es natürlich ehr nüchtern gehalten. Graffiti sorgen im Jugendbuchbereich dafür, dass die Jugendlichen sich angesprochen fühlen. „Die Kinder und Jugendliche sind unsere zukünftigen Kunden und dass die nicht ausbleiben, darauf sind wir angewiesen“, sagt Tibor Maxam. Derzeit wird die Arbeit der Stadtbibliothek mit 35000 Euro jährlich aus dem Haushalt der Stadt Springe gefördert. „Hört sich viel an, ist aber nicht viel, denn die Bücher, die in die Ausleihe gehen, müssen mit Folie versehen und Sachbereichen mit speziellen Nummern zugeordnet werden. Auch dafür geht eine Menge Geld drauf“.

Über mangelndes Interesse an dem Angebot der Springer Stadtbibliothek kann Tibor Maxam sich nicht beklagen, denn es kommen so manche Leseratten aus dem weiteren Umfeld von Springe, um sich hier Bücher zu entleihen.

Die treuen Kunden, so hofft Maxam, werden vielleicht kurz vor Weihnachten oder gleich danach, vorbeikommen, um sich ausreichend Lesestoff zu holen und der Stadtbibliothek auf diese Weise den Umzug ein wenig zu erleichtern. „Ein Buch, das nicht verpackt werden muss und nach dem Umzug erst zurückkommt, macht einfach weniger Arbeit.“

Hat der Spezialist für gute Literatur einen guten Tipp für gelungene Weihnachtsgeschenke? „Na klar!“ sagt Maxam. „Am besten schenken Sie einen Büchergutschein aus der Buchhandlung Ihres Vertrauens, damit können Sie nichts falsch machen!“