Ohne Ehrenamtliche keine Tafel

Ohne Menschen, die im Ehrenamt Aufgaben übernehmen, wären viele Dinge nicht möglich, die aber nicht selten lebenswichtig sind. Zum Beispiel die Arbeit der Tafeln, die dafür sorgen, dass auch Haushalte mit kleinem Budget genug zu essen haben.

VON HORST VOIGTMANN

Ohne die ehrenamtlichen Mitarbeiter könnte die Tafel ihre Arbeit nicht aufrechterhalten. Derzeit ist die Tafel in einer schwierigen Situation. Durch die Geflüchteten aus der Ukraine ist die Nachfrage größer als das Angebot der Lebensmittel aus den Supermärkten, die bei der Tafel ankommen, sagt Dieter Hainer, Vorsitzender der Tafel in Bad Münder.

„Wir haben derzeit 80 Kunden. Davon sind 40 Frauen aus der Ukraine mit ihren Familienangehörigen. Um alle zu bedienen müssen wir zukaufen und sind sehr dankbar für die Spenden, die uns das ermöglichen.“

Zu den Ehrenamtlichen, sie in der Tafel mitarbeiten, gehören auch immer wieder Menschen mit Migrationshintergrund. Dieter Hainer erzählt von einer Syrerin, die bisher mitgearbeitet hat und nun eine Ausbildung im Einzelhandel anstrebt.

Auch John ist ein sehr wichtiger und sehr beliebter Mitarbeiter der Tafel, seit 2014 arbeitet er hier mit. Er beliefert die Kundschaft, die aufgrund des Alters oder der Gesundheit nicht mehr in der Lage ist, sich die Lebensmittel im Haus der Tafel, am Theenser Anger 37 abzuholen. „Normalerweise liefere ich jede Woche Ware an vierzehn Adressen.“ John bestückt die Warenkörbe seiner Kunden. „Eigentlich bekommen alle das Gleiche, aber es gibt Kunden, die nur Lebensmittel bekommen, die man nicht kochen muss.“

Zwischen 90 Minuten und zwei Stunden ist er unterwegs, wenn er die Kunden aufsucht, die in Bad Münder und den Ortsteilen wohnen. Dabei liefert er bis Nienstedt. In Bad Münder und unter den Mitarbeitern der Tafel fühlt sich John sehr wohl und ist mit seinem freundlichen Wesen bei Kundinnen und Kunden und Kolleginnen und Kollegen sehr beliebt.

Ulrike Köneke ist noch nicht so lange dabei, aber nachdem ihr Mann bei der Tafel angefangen hat, ist sie zunächst eingesprungen, wenn jemand krank war. Aber inzwischen ist sie regelmäßig dabei. „Wir sortieren die Kühlprodukte und das Gemüse, schauen nach Haltbarkeit und ob alles in Ordnung ist. Schimmelige Sachen dürfen nicht dabei sein. Mittwochs ist dann Ausgabe. Und hinterher muss alles sauber gemacht werden. Ganz normale Sachen wie in jedem Haushalt auch.“

Die Leute, die sich hier etwas für ihre Verpflegung abholen, seien ganz normale Menschen und sie seien dankbar dafür, dass es diese Einrichtung gebe. Das hat Ulrike Köneke beschäftigt – und am Ende auch überzeugt, deshalb arbeite sie in der Tafel gerne mit. Mit dem Transporter kommt gerade Mark Möller vor dem Eingang der Tafel an. In Bad Münder, Eimbeckhausen, Apelern und Rodenberg hat er Backwaren bei Großbäckereien abgeholt. „Ich musste zwei Mal fahren, um alles mitzubekommen. Das Auto war beide Male bis unter das Dach gefüllt.“ Mark Möller ist das vierte Jahr dabei und es mache ihm sehr viel Spaß. „Ein besseres Team gibt es gar nicht,“ sagt er und wendet sich seiner Arbeit zu.