Familiensache in der Gemeinde

Ohne Menschen, die im Ehrenamt Aufgaben übernehmen, würden viele Dinge nicht möglich sein, die aber durchaus wichtig sind. Einige Ehrenamtliche, die im Bereich Bad Münder auf unterschiedliche Weise tätig sind, werden im Lauf der nächsten Wochen hier vorgestellt.

VON HORST VOIGTMANN

Die Familie Bauer aus Bakede ist der katholischen Kirche sehr verbunden. Florian Bauer ist als Kantor in der katholischen Kirche von Bad Münder bekannt. „Musik und Gesang war für mich schon immer wichtig, mein ganzes Leben lang. Ich bin geprägt durch meine Eltern. Ich finde die Tätigkeit des Vorsängers, denn nichts anderes ist der Kantor, sehr spannend und erstrebenswert. Vor einer ganzen Reihe von Jahren bin ich in unsere Scholar, den Chor der Kirchengemeinde, eingetreten.“

So sei es zeitgleich entstanden, dass er Mitglied des Chores geworden sei und auch der Vorsänger in der Liturgie der katholischen Kirche.

Aber seine Musikalität erschöpft sich nicht mit seinem Engagement in der katholischen Gemeinde in Bad Münder. Florian Bauer fährt auch regelmäßig nach Hildesheim. Dort singt er im Kammerchor der Domgemeinde mit und übernimmt auch gelegentlich im Gottesdienst der Domgemeinde die Aufgaben des Kantors. „Allerdings liegt der Schwerpunkt meiner Kantorentätigkeit seit 16 Jahren in Bad Münder“, betont Bauer, dessen Stimmlage der Tenor ist und der auch ein unbekanntes Stück vom Notenblatt sofort absingen könne, wenn es nicht allzu kompliziert sei, schränkt er ein.

Zwar könne er auch den Bariton bedienen, fühle sich aber in der hohen Lage wesentlich wohler. Seine Basis für die Kantorarbeit sind einige Jahre Gesangsunterricht, für den er sich bei der Volkshochschule eingeschrieben hatte. „Aber der Rest ist learning by doing und das, was Gott mir an Stimme geschenkt hat“, sagt er. Natürlich hat auch einen Beruf, mit dem er seinen Unterhalt verdient. Er ist Verwaltungswirt und arbeitet an der Universität Hannover.

Barbara Bauer engagiert sich in einem Team mit drei weiteren Frauen in der Seniorenarbeit der katholischen Gemeinde. In diesem Bereich der Angebote für ältere Menschen geht es längst nicht nur um guten Kaffee und leckeren Kuchen, sondern es geht auch darum, die Menschen aus ihrer Einsamkeit herauszuholen und sie aufzufangen.

„Wir haben 2003 mit einem Team angefangen. Wir haben die Senioren aus den Ortschaften abgeholt. Die meisten Teilnehmenden sind Frauen. Und es ist schön, wenn sie die Möglichkeit bekommen, von früher zu erzählen. Wir singen sehr viel, haben aber auch Themen, über die wir uns dann unterhalten. Manchmal geht es dabei heiter zu, aber überwiegend sind es ernste Themen“, sagt sie.

Es habe auch einige Vorträge gegeben, aber weil die meisten Teilnehmenden hochbetagt sind, war dann die Konzentration auf das Thema für einige nicht so lange möglich.

„Wir haben jetzt erst vor kurzem wieder neu angefangen. Zwei Jahre Pause liegen hinter uns. Ich war überrascht, dass wir 14 Personen waren, als wir uns das erste Mal jetzt wieder trafen“, sagt Barbara Bauer.

Den Damen habe der Gottesdienst gefehlt. Der Pfarrer könne auch jetzt nicht jedes mal zum Treffen der Senioren kommen.

Aber wenn er mal wieder in einem der anderen Orte gebraucht wird, dann gestalten Damen vom Team der Seniorenarbeit eine kleine Andacht.

Und wenn es ans Aufräumen gehe, seien die rüstigen Damen gern dabei, anzupacken, sagt Barbara Bauer.