Grüne Oasen mit viel Flair

Immergrüne Schnittgehölze und Solitärsträucher und -bäume bilden den strukturellen Rahmen des kleinen historischen Parks an der Hamelner Straße, den Heike Brandes am Sonntag, 29. Mai, erstmals für Besucher öffnet.

VON ANNE BRINKMANN-THIES

„Der Garten ist in seiner Anlage schon sehr alt“, erzählt sie. Eine Magnolie und eine Linde erinnern an die lange zurückliegenden Anfänge des Gartens, ebenso wie ein historisch anmutendes Wasserbecken. Zahlreiche Buchsbäume hält Brandes geschickt in Form: „Im Schneiden bin ich schnell“, verrät sie.

Viel Raum haben auch prachtvolle Stauden. Ein großer Obstgarten mit Apfelbäumen und Beerenobst schließt sich an den Staudenbereich an. Im Mittelpunkt ihrer grünen Oase gibt es einen großen Teich. „Den finden auch die Enten gut“, berichtet Brandes mit einem Schmunzeln. Durch ihren Garten führt auch ein Seitenarm der Haller. Doch der habe schon seit langem kein Wasser mehr. Die zunehmende Trockenheit mache sich auch in ihrem Garten deutlich bemerkbar.

Weitblick am Waldrand direkt unterhalb des Göbeldenkmals erleben Besucher auf dem rund 1500 Quadratmeter großen Hanggrundstück von Christine Wiese, direkt unterhalb des Deisters. Hier gedeihen alte Solitäre, ein Rhododendronhain zeigt sich in schönster Blüte, ein Bachlauf verbindet zwei Teiche.

Wiese hat im vergangenen Jahr zum ersten Mal ihre grüne Oase für Besucher geöffnet und sich über viel positive Resonanz gefreut. Diesmal muss sich niemand anmelden, um die vielfältigen Staudenkombinationen zu bewundern. Der naturnahe Ziergarten ist vor einem halben Jahrhundert angelegt worden und hat seine Grundstruktur bekommen. Dank Wiese befindet er sich aber im ständigen Fluss von Veränderungen und Erneuerungen. „Jedes Jahr passiert etwas Neues“, verrät Wiese. So wächst – als Neuerwerbung – ein Mammutbaum in dem strukturreichen Areal.

„Mein Motto lautet: Draußen zu Hause“, verrät die promovierte Gynäkologin. Der Blick ins Tal öffnet nicht nur den Blick auf Springe. Bei guter Fernsicht sei auch der Brocken zu sehen. Vor rund 45 Jahren prägten noch viele Nadelgehölze, Heideflächen und Abgrenzungen aus Eisenbahnschwellen das Bild. Als Christine und ihr Mann Dr. Karsten Wiese mit ihren Kindern dann Haus und Grundstück übernahmen, änderten sie nach und nach der Garten. Die Heidelandschaft wich einem naturnahen Bachlauf mit zwei Teichen, rund 20 großen Nadelbäume machten Platz für blühreiche Staudenbeete. Drei Terrassen machen Lust aufs Verweilen.

eprägt ist der Garten auch durch alte Solitäre, wie etwa einen üppigen Fächerahorn, der Ende der 1970er Jahre gepflanzt wurde, und eine große Zaubernuss (Hamamelis). „Sie misst rund vier Meter, das ist für eine Hamamelis ungewöhnlich viel“, berichtet die Springerin und freut sich, dass es inzwischen sogar schon einen Ableger gibt.

Vieles lässt die Gartenliebhaberin dort wachsen, wo es wachsen möchte. Und was doch zu üppig wird, verschenkt Christine Wiese auch gerne an andere Garten-Fans. Und stets ist sie auf der Suche nach interessanten Bereicherungen für ihr Gartenparadies. Dafür besucht sie, wann immer möglich, Ausstellungen und Börsen. Ein Ziel hat sie aber schon erreicht: „Es blüht in unserem Garten das ganze Jahr über, ausgenommen ist nur der November“.

Auf den verschiedenen Ebenen und gedeihen aber nicht nur Stauden, Sträucher und Bäume. Ein Teil des Areals ist Nutzgarten: Johannis- und Josterbeeren, Brombeeren, Rhabarber und ein Apfelbaum sorgen für frisches Obst. Es gibt also viel zu entdecken in dem Garten unterhalb der Göbelbirne. Nicht zuletzt zieht nämlich Garten-Deko Blicke auf sich. Wie etwa drei Bronze-Figürchen einer Berliner Künstlerin, die auf dünnen Metall-Stangen zu balancieren scheinen.

Der Garten von Christine Wiese, Zum Ebersberg 53, ist geöffnet am 28. und 29. Mai von 11 bis 16 Uhr. Am Sonntag, 29. Mai, sowie am 26. Juni jeweils von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhrkönnen Besucher den kleinen Park von Heike Brandes an der Hamelner Straße 24 besichtigen. Parken sollten sie auf dem Parkplatz an der gegenüberliegenden Straßenseite. An der offenen Pforte nehmen weitere Springer teil, die ihre Gärten später oder nach Voranmeldung öffnen. Alle Infos gibt es unter hannover.de.