Streuobstwiese bietet Lebensraum

Das neue Biotop mit jungen Obstbäumen alter Sorten ist auf einem Areal östlich des Landschulheims Tellkampfschule entstanden. Die Klassen 6a der Integrierten Gesamtschule (IGS) und die Klasse 6a des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) waren für jeweils einen Umwelt-Aktionstag an den Deisterrand gekommen:

VON ANNE BRINKMANN-THIES

Mit Rat und Tat standen ihnen dabei Obstbaum-Fachwirt und Streuobstpädagoge Stefan Markwirth und mehrere Mitglieder des Springer Nabu zur Seite. Diese Gemeinschaftsaktion sei nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch pädagogisch wichtig, erklärte Jörg Neumann ,Beauftragter für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Einmal in der Woche kommt der Lehrer an der hannoverschen Leibniz-Schule an die Springer Tellkampfschule.

Und betreut hier jene Klassen, die für einen Aufenthalt in das Landschulheim kommen. „Der Kalender mit Anmeldungen ist schon prall gefüllt“, sagt Neumann.

„Dem Thema Nachhaltigkeit wollen wir hier an der Tellkampfschule noch einem einen richtigen Schub geben“, sagt Neumann. Für die Schüler und ihre Lehrer entwickelt er deshalb jeweils ein attraktives Wochenprogramm, das stets nachhaltiges Handeln und Verhalten im Blick hat. „Es ist stets ein Gesamtprojekt, das wir hier anbieten“, sagt Neumann. Und das reicht von gesunder Ernährung bis hin zu Umweltschutz. Dabei kooperiert er mit Springer Einrichtungen oder Experten, wie etwa dem Biolandbetrieb Eschenhof, mit dem Obstbaum-Experten Markwirth, dem Springer Nabu oder auch den Förstern.

Die Schülerinnen und Schüler der Springer Schulen haben bei ihren Aktionstagen eine Menge gelernt. Wie tief ein Pflanzloch ausgehoben werden muss, dass ein Drahtgeflecht die jungen Wurzeln vor Wühlmausfraß schützt und Pfähle den jungen Bäumen Halt geben, etwa. Auch den korrekten Pflanzschnitt zeigten ihnen der Streuobstexperte und die Mitglieder des Springer Nabu. Gut gepflegt könne ein ausgewachsener Apfelbaum bis zu 400 Kilogramm Früchte tragen, erklärte Markwirth den Sechsklässlern. Die hatten aber auch eine Menge Spaß beim Graben und setzen. „Das war richtig cool“, waren sich etwa die OHGlerinnen Paula, Nele und Mathilda einig, die einen Apfelbaum der Sorte Baerlepsch nebst Wühlmauskorb und Pflanzstangen in den Boden gesetzt hatten.

Apfel-, Zwetschen- und Mirabellenbäume sowie diverse Johannis- und Stachelbeerbüsche haben die Schülerinnen und Schüler gepflanzt. Gesetzt wurden hochstämmige Bäume: „Die können richtig alt werden und bieten als Streuobstwiese viel Lebensraum“, erklärte Experte Markwirth . „Wir haben nur alte Sorten ausgesucht“, erklärte Neumann. Der Kauf der Pflanzen wurde gefördert durch die Bingo-Umweltstiftung.