Es knistert wieder

Ohne Frage: Rosita Hoppe ist fleißig. „Reine eBooks habe ich etwa zwölf herausgebracht, neun Romane, die gedruckt wurden, vier oder fünf Anthologien und an die 40 Kurzgeschichten, die in Zeitschriften veröffentlicht wurden, unter meinem Namen oder auch unter Pseudonym.“

VON HORST VOIGTMANN

Rosita Hoppe ist Spezialistin für das Genre der Liebesromane und gelegentlich schreibt sie auch erotische Texte. Anfangs hat sie sich bei der Erotik für ein Pseudonym entschieden, geht aber inzwischen auch offen damit um und setzt ihren wirklichen Namen darunter: „Seit ‚Shades of Grey‘ sind erotische Romane salonfähig geworden. Aber mittlerweile schreibe ich in diesem Genre seltener“, sagt sie. „Ich habe mich in den letzten Jahren auf die Inselromane konzentriert, in denen zwei Menschen sich suchen und schließlich zusammenfinden.“

Gelegentlich vielleicht sogar mit offenem Ende? Tatsächlich habe sie es beim ersten Inselroman mit einem offenen Ende versucht, weil es genau das richtige für die Hauptfigur gewesen sei. „Aber einige Leserinnen kamen damit überhaupt nicht klar, weil es eben offen gehalten war. Es war den Leserinnen nicht klar, ob die Geschichte unter Umständen weitergeht, ist also eine Fortsetzung gibt. Es gefiel nicht jeder Leserin. Deshalb ist eigentlich grundsätzlich ein richtiges Ende, ein Happy End wichtig, wo man sich drüber freuen kann.“

Wie die Vorgängerromane spielt auch „Herzleuchten am Meer“ auf Amrum, verrät Rosita Hoppe und ist bereit, ein paar Dinge über den Roman preiszugeben: „Es ist sehr häufig in den Romanen so, dass die beiden Figuren ihr Päckchen zu tragen haben. Es geht darum, immer etwas aufzuarbeiten. Bei meinem neuesten Roman erzähle ich von der Hamelner Detektivin Franzi. Ursprünglich war sie Polizistin. Nach einem schrecklichen Erlebnis hat sie umgesattelt.“

Leider blieben lukrative Aufträge aus, was nicht zuletzt an Lukas, dem Kollegen liegt, der ebenfalls in Hameln als Detektiv arbeitet. Franzi vermutet, dass er ihr Aufträge wegschnappt. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Er schiebt ihr sogar, ohne dass sie es merkt, einen Auftrag zu. „Eines Tages bittet er sie, ihn bei einem Fall zu unterstützen, der eine Reise der beiden nach Amrum notwendig macht.“

Mehr kann Hoppe natürlich nicht erzählen, weil sonst der Roman für niemanden mehr interessant ist. Es passiere jedenfalls noch einiges und besonders auch Unerwartetes, sagt die Autorin – und hüllt sich ansonsten in Schweigen...

Die Personen, über die Rosita Hoppe schreibt, sind zwischen Mitte 30 und 50 Jahre alt, gestandene Persönlichkeiten, die auch schon das eine oder andere erlebt haben, Enttäuschungen hinter sich haben und deshalb auch besonders vorsichtig sind. „Ich habe selber solche Romane gern gelesen. Zu historischen Romanen hatte ich nie einen Hang. Die Recherche wäre mir für solch ein Projekt auch viel zu aufwendig. Das spannende und das in jedem Roman unterschiedliche sind die Personen und ihre Geschichte, die sie mitbringen in die Handlung des Romans. Der Charakter und die Erfahrungen der handelnden Personen die sind immer wieder unterschiedlich. Das macht das Besondere eines jeden Romans dann schließlich auch aus.“

Festes Element ist allerdings Jules, Besitzerin der Pension auf der Insel Amrum, die in allen Romanen vorkommt. Aber in Wirklichkeit gibt es weder Jule– noch die Pension. „Nur die Adresse, die gibt es wirklich und zu der Bewohnerin des Hauses habe ich einen guten Kontakt. Manchmal lasse ich mir auch von ihr den ein oder anderen Ratschlag geben, weil sie natürlich Amrum viel besser kennt als ich“, sagt die Hamelspringerin.