30 Bienenstöcke für viel Honig

In der Nähe der alten Kirche, die mitten im Ortskern von Flegessen steht, findet man auch die Dorfimkerei, die Manuel und Timo Schewe betreiben. Mit viel Kreativität und Mühe haben sie sich ihren Laden eingerichtet, in dem es nicht nur Honig gibt.

VON HORST VOIGTMANN

Es gibt auch allerlei Dinge, die mit Honig und dem Wachs der Bienen hergestellt werden können und Dinge, die an die Insekten erinnern. Chef des Unternehmens ist Manuel Schewe, der seinen Laden neben seinem Hauptberuf betreibt und auch die Bienen versorgt. Wenn an den Bienenstöcken nichts zu tun ist, sitzt er am Schreibtisch und macht Büroarbeit oder gestaltet Etiketten für die Honiggläser und die ganz speziellen Getränke, die es hier auch gibt. Zum Beispiel einen Wein oder auch Likör, der durch den Honig seine besondere Note erhält.

Timo Schewe ist der Kümmerer, der meist zu den Öffnungszeiten im Laden anzutreffen ist und dafür sorgt, dass die Kunden sich wohl fühlen und das bekommen und finden, was sie gerade suchen.

Auch er hat einen Hauptberuf, aber wenn er Zeit hat und nicht gerade im Laden steht dann unterstützt er seinen Lebenspartner Manuel draußen bei der Bienenarbeit oder in der Werkstatt.

Die ersten Bienenstöcke haben die beiden sich vor sechs Jahren angeschafft. Den Kundenbereich haben sie vor zweieinhalb Jahren eröffnet. „Vorher war es eher ein Haustürgeschäft, wie man es bei den vielen Imkern kennt. Wenn der Honigtopf leer ist, klingelt man eben beim Imker und bekommt ein neues Glas,“ Die Menschen in der Nachbarschaft, die Familienangehörigen und die Kollegen, „das waren unsere ersten Kunden“, sagt Timo Schewe.

Derzeit kümmern sich Manuel und Timo Schewe um 30 Bienenvölker, deren Behausungen rund um Flegessen stehen. Die Bienen in besondere Bereiche zu bringen, in denen ihr Honig deutlich anders schmecken würde, lohne sich für eine Nebenerwerbsimkerei nicht. Natürlich wäre es möglich, Bienenstöcke im Wald aufzustellen. Aber das sei ein Lotteriespiel, ob sich das dann am Ende auch vom Ertrag her auszahle.

Es gebe Imkerkollegen, die mehrere Jahre keinen vernünftigen Ertrag im Wald erzielt haben. „Es kommt dabei immer aus Wetter an“, sagt Manuel Schewe. „Rapsblüten sind für die Bienen natürlich immer dabei. In unseren Gläsern ist eben der Honig, den die Bienen rund um Flegessen finden. Wir legen Wert darauf, dass das, was wir hier vermarkten, der Honig ist, der aus dieser Region kommt. Wir mischen das nicht mit irgendwelchen zugekauften Produkten zusammen. Allerdings haben wir auch speziellen Honig im Angebot, den wir zugekauft haben, weil die Nachfrage dafür da ist.“

Wer nach Geschenken sucht, findet auch die Biene Maja in der Ausstellung der Dorfimkerei oder auch Kerzen in unterschiedlichen Formen, die nach Bienenwachs duften, wenn man sie entzündet. Wichtig ist: Die Imker, von denen es zur Zeit immer mehr gibt, tun etwas für die Allgemeinheit. Denn ohne die Bienen, deren Kultur sie ja fördern, würde das Leben nicht möglich sein, weil kein Apfel und keine Erdbeere und was wir sonst an Obst so gerne essen, wachsen würden.