Fragiler Schmuck für den Baum

„Ein besonderes Faible habe ich für Christbaumschmuck von Hutschenreuther“, erzählt Marta Klein. Sie sammelt die weihnachtlichen Glocken, Zapfen, Kugeln und Stiefelchen der bayrischen Manufaktur, die jedes Jahr im November eine neue Kollektion herausbringt.

VON ANNE BRINKMANN-THIES

Das war erstmals 1978. Und seitdem sammelt die Bennigserin die zauberhaft bemalten und zerbrechlichen Kleinode. „Der Tannenbaum musste immer größer werden, um die Zweige mit all dem Schmuck zu versehen“, erzählt sie mit einem Schmunzeln. Noch ist zwar diese fragile Weihnachtsbaum-Dekoration sorgsam in Kisten verstaut, alle anderem Schätze aber hat die Bennigserin liebevoll in ihrem Haus arrangiert.

Da stehen Seite an Seite zwei Orchester der sogenannten Kurzrock-Engel der Firma Blank. „Es sind genau 65“, sagt Marta Klein. Und sie weiß auch noch ganz genau, wo diese Sammlung ihren Ursprung nahm: Auf einem Flohmarkt hatte sie einst den ersten dieser im Erzgebirge gefertigten Himmelsboten erstanden. Seitdem hat sie oft auf Floh- und Antikmärkten gestöbert und so ihre Kollektion nach und nach erweitert.

Andere Engel stehen ebenfalls in Gruppen zusammen, manche mit einer ganz persönlichen Botschaft für ihre Besitzerin. Und auch diverse Räuchermännchen gehören zu dem Potpourri geballter Sammelleidenschaft.

Einen Tisch hat die Bennigserin jetzt zur Weihnachtszeit in ein beleuchtetes märchenhaft anmutendes Dorf mit kunstvollen Holz-Häuschen verwandelt. Apropos Holz: Viel Geschick im Erstellen von Holzfiguren hat auch ihr Mann Helmut. Mit einer Dekupiersäge hat er filigrane Kunstwerke wie etwa weihnachtlichen Fensterschmuck oder Kerzenhalter in Engelsform geschaffen.

Viele dieser Arbeiten hat das Ehepaar auf Basaren für einen charitative Zwecke verkauft. Die seien weggegangen wie die sprichwörtlichen warmen Semmel, so Marta Klein. Und auch Gestelle für die gesammelten Schätze seiner Frau hat Helmut Klein gefertigt. Etwa für den Osterschmuck. Denn auch den sammelt die Bennigserin von ihrer Lieblingsmanufaktur..

Ein weiterer Schwerpunkt ihrer gesammelten Schätze ist ein englisches Service: Old Country Rose heißt das Design. Und es erinnert Marta Klein an ihre Jahre in England: Von 1977 bis 1980 lebte die dreiköpfige Familie im Süden der Insel. Berufsbedingt hat Helmut Klein dort gearbeitet. Und dort zeigte ihr damals eine Verkäuferin aus Deutschland das Geschirr das Herstellers Royal Albert das erste Mal.

Und Marta Klein begann, ein umfangreiches Service von der goldumrandeten Kaffeetasse bis zur eleganten Etagère mit den romantisch anmutenden Rosenmotiven zu sammeln.

„Und dieses Geschirr steht nicht nur zum Anschauen im Schrank“, verrät sie. Geschirr sei schließlich dazu da, um benutzt zu werden.