Mitmachen, Gutes tun

Für die neue Verschenkegruppe „Sharing is Caring“ von Michel Kleinschmidt bedeutet die Zusammenarbeit mit dem Nachbarschaftsladen Doppelpunkt den Gewinn von Gruppenmitgliedern. Für den Doppelpunkt ermögliche es wieder mehr Konzentration auf die eigentlichen Ziele.

VON ANNE BRINKMANN-THIES

Dazu zählen niedrigschwellig ehrenamtliches Engagement für Armutsprävention, Integration von jungen Erwachsenen und Auffangen der vereinsamten Senioren sowie die Verminderung bestehender Milieugrenzen, erklärt Ulrike Hoffmann Bürrig von der Steuerungsgruppe.

Die Nutzung der Verschenkegruppe ist einfach, so Kleinschmidt. Über eine Chatgruppe im Smartphone-Programm Telegram bieten jene, die etwas verschenken möchten, den Artikel mit einem Foto an. Anders etwa als bei WhatsApp bleibt die Nummer des Teilnehmers für andere Gruppenteilnehmer unsichtbar. Eine Absprache zur Abholung findet persönlich über die Profilnamen statt. Die Gruppe ist über einen QR-Code oder Link zu finden. Wer also bislang die Sozialbörse genutzt hat, hat nun die Möglichkeit, sein Angebot über die Verschenkegruppe zu bewerben. Dies kann eigenständig oder über den Nachbarschaftsladen stattfinden. „Wir helfen natürlich auch gerne beim Hochladen des Spendenangebots auf dem Smartphone“, sagt Koordinatorin Sandra Lehmann. Angeboten werden können übrigens nicht nur Objekte, sondern auch Dienstleistungen wie etwa Hilfsangebote, erklärt sie.

Alles sei unkompliziert und unkommerziell, berichtet Kleinschmidt. Sein neues Angebot, das im Mai an den Start gegangen ist, nutzen inzwischen rund 120 Teilnehmer. „Ich freue mich über die Zusammenarbeit mit dem Nachbarschaftsladen.“ Ziel seiner neuen Gruppe ist es, nachhaltiger mit der Umwelt umzugehen und gleichzeitig für ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl in der Stadt zu sorgen.

„Im Alltag wird schnell viel weggeworfen. Ich hatte das Bedürfnis, dem entgegenwirken zu wollen, um Ressourcen zu schonen. Und: Gutes tun und Teilen macht glücklich“ , sagt er. Dass viele Springer etwas abgeben möchten, macht eine Wäscheleine im Schaufenster des Doppelpunkts sichtbar: Dort hängen Angebote und Nachfragen auf roten und grünen Zetteln.

Seit vier Wochen habe die Sozialbörse nach den coroanabedingten Schließungen wieder geöffnet, berichtet Lehmann. Und schon jetzt „hängt die Leine voll“. Die Zusammenarbeit mit Kleinschmidt erleichtere es auch Spendenwilligen aus den Springer Ortsteilen, Dinge rasch und unkompliziert anzubieten. Nun brauchen sie dafür nicht eigens einen Zettel im Doppelpunkt abzugeben.

Im Doppelpunkt selbst kehrt allmählich wieder Normalität ein. „Wir gehen erste Schritte“, so Lehmann. So ist unter anderem der Markttreff wieder gestartet. Und auch der Gesprächskreis Deutsche Sprache findet wieder statt.

Bereits in den Sommerferien hatte das Team vom Nachbarschaftsladen Doppelpunkt Aktionen für die Jüngsten angeboten. Der Kinderstraßenspielplatz soll nun auch in den Herbstfeiern wiederholt werden. Interessierte haben wieder die Möglichkeit, vor dem Laden zu spielen – und zwar in der kommenden Woche am Dienstag, 19. Oktober, von 10 bis 16 Uhr, am Mittwoch, 20. Oktober, von 10 bis 12 Uhr und am Donnerstag, 21. Oktober, von 10 bis 17 Uhr. Übrigens: Ideen wie „Sharing is caring“ sind im Doppelpunkt immer willkommen, betont Hoffmann-Bürrig.

Die Adresse der Verschenkegruppe im Messenger Telegram: https://t.me/sharingiscaringspringe.