Betörender Duft

VON ANNE BRINKMANN-THIES

Betörend duften die Blüten der Linden. Sie erfreuen den Betrachter – und bieten Insekten eine reiche Nahrungsquelle. Schwebfliegen, Wild- und Honigbienen tummeln sich dort und versorgen sich mit Nektar. „Die unterschiedlichen Linden-Arten blühen dabei zu unterschiedlichen Zeiten: zum Vorteil der Insekten. Akribisch notiert Jaesch, wann seine Arten blühen. „Die Silber-Linde blüht als letzte Art“, berichtet der Experte. Und komme auch mit dem Klimawandel gut zurecht.

„Sie stammt aus dem Balkan. Bei großer Hitze wendet sie ihre Blätter so, dass die silbrige Unterseite das Sonnenlicht reflektiert“, erzählt Jaesch. Aber auch eine amerikanische Linde – bei ihr ist alles groß, sagt Jaesch– oder auch eine kleinwüchsige echte japanische Linde hat er in seiner Sammlung. Und auch veredelte Ableger einer uralten Linde aus Heede (Tillia heede) hat der Bennigser.

Diese Linde in steht im Emsland und wurde vor sieben Jahren zum Champion Tree gewählt. Der Baum soll zwischen 600 und 800 Jahre als sein und hat einen Stammumfang von 18 Metern. Bei einem Besuch mit der dendrologischen Gesellschaft hatte Jaesch die Gelegenheit, einige Reiser des alten Baums zu bekommen und hat sie dann veredeln lassen. Krimlinde, Sommerlinde, Winterlinde - die Liste der Namen und der dazugehörigen Bäume ist lang, die bei Jaesch gedeihen- im Freien, aber auch in Gewächshäusern , wo er die Jungbäume aufzieht.

Nun ist Jaesch auf der Suche nach Platz für die Linden. „Ich würde gerne ein Arboretum mit den verschiednen Linden-Arten bestücken, habe aber auf meinem Gelände dafür keinen Raum.“ Wer diesen Platz für die Linden-Sammlung bieten mag, kann sich gerne bei Bernhard Jaesch unter 05045/8383 melden.

Eine Linde will wahrscheinlich auch der Förderverein Rudolf-von-Bennigsen pflanzen, wenn er im kommenden Jahr seinen 20. Geburtstag feiert. Das hatte der Vorstand jüngst in der Jahresversammlung vorgeschlagen. Den Rudolf-von-Bennigsen-Platz vor der Bibliothek pflegt Gärtnermeister Jaesch schon lange.

Und hat mit seinem Team nun auch eine Patenschaft für ein städtisches Beet an der Lüderser Straße übernommen, das er ehrenamtlich pflanzlich bestückt und pflegt. „Auch dort wachsen übrigens Linden, Winterlinden“, erzählt Jaesch mit einem Schmunzeln.