Bühne frei vor der Haustür

VON ANNE BRINKMANN-THIES

Gestorf. Die Ideen sprudeln bei Erich Scharnofske: Der Trompeter, Leiter der Königlichen Blasmusik Hannover, des Tanzorchesters Scharnofske, der „Dixie Kings“ sowie von „Erichs fröhlichen Musikanten“ spielt seit mehr als 40 Jahren auf den Bühnen der Welt. Jetzt hat sich der Gestorfer Bühnen vor der eigenen Haustür in seinem Heimatort Gestorf aufgebaut.

Dank Fördergeldern der Region Hannover im Rahmen des Programms „Niedersachsen dreht auf“ organisiert Scharnofske Konzerte in seinem Garten. Die beiden ersten Konzerte mit den Dixie Kings und mit „Erichs Fröhlichen Musikanten“ vor einer Woche waren ein guter Auftakt, sagt der Gestorfer. Rund 50 Besucher waren in seinen Garten und Innenhof gekommen. Der Bennigser Zauberer Jan Philillip Lehmker sorgte zwischen den Konzerten für Unterhaltung.

Die nächsten beiden Konzerte am 25. Juli führen die Besucher zunächst mit französischen Chansons in die Hauptstadt der Liebe, nach Paris. „Melodie dámours“ heißt das Programm, das die Akkordeonistin Penny Simms und Sänger Jörg Eilers gestalten. Sie wollen die Zuhörer mit Chansons, Valses Musettes und Javas verzaubern. „Danach werden wir noch ein Schlagerprogramm mit klassischen Hits aus den 40er, 60er und 70er Jahren mit ‚Erichs fröhlichen Musikanten‘ darbieten“, berichtet Scharnofske.

Die Konzerte organisiert Scharnofske zur Freude der Zuhörer, aber auch, um jene Musiker zu unterstützen „die es jetzt nötig haben, etwas zu verdienen“. 15000 Euro Fördergelder hat der engagierte Gestorfer von der Region erhalten. Damit kann er Solo-Selbstständige für ihre Auftritte bezahlen. „Die Situation für Solo-Selbstständige ist pandemiebedingt immer noch sehr schwierig“. Für alle anderen Mitwirkenden muss er selbst Gelder generieren. Neben den Eintrittsgeldern schafft er das, indem er die Besucher auch kulinarisch verpflegt. Gab es bei der ersten Veranstaltung Kaffee und (noch) gekauften Kuchen, so wird es am 25. Juli selbst gemachte Waffeln zum Kaffee und später selbst gemachten Kartoffelsalat zu den Würstchen geben. Denn sein Format für die „Kultur vor der Haustür“– so der Projektname von der Region für diese Förderungen – entwickelt Scharnofske stetig weiter. Gerade hat er große Zelte gekauft, damit die Gäste im Trockenen die musikalischen Leckerbissen genießen können. Die nächsten Veranstaltungen sind geplant. Am 29. August steht im ersten Konzertteil Jazz auf dem Programm, im zweiten Teil gibt es Dixielandmusik aus den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Und auch im September ist ein Konzert geplant, dann werden Trompeter auf der Bühne stehen und es wird Blasmusik zu hören sein. Ein genauer Termin hierfür steht noch nicht fest.

Und Scharnofske arbeitet bereits an einem weiteren Projekt. Ab Montag spielt er zusammen mit fünf weiteren Musikern Sergei Prokofjews Klassiker „Peter und der Wolf“ in einer Instrumentalfassung von Bernd Hüber ein. „Wir schicken die Aufnahme an Grundschulen und spielen es auf Anfrage auch gerne live“, sagt Scharnofske. Den Sprechpart übernehme Lehmker. Aber es sei auch möglich, dass Lehrer die Texte selbst lesen. An Flexibilität und Kreativität mangelt es Erich Scharnofske also nicht. Und weitere Ideen sprudeln.

Das nächste Konzert bei Erich Scharnofske, am 25. Juli, unter dem Motto „Melodie lámour“ beginnt um 16 Uhr, „Erichs fröhliche Musikanten“ treten um 17.20 Uhr auf. Der Eintritt kostet pro Konzert 15 Euro, für beide Veranstaltungen zusammen 20 Euro.