Hilfe für Hundebesitzer

VON HORST VOIGTMANN

Bad Münder. Wer von Bad Münder in Richtung Bakede auf der Rahlmühler Straße unterwegs ist, kann kurz vor Hamelspringe auf der linken Seite das Schild „Hundehof“ entdecken.

Hier leben und arbeiten Enno und Steffi Bromund. Und hier kann sich jeder Hilfe holen: Ob es sich um eine Familie handelt, die sich überlegt, einen Hund anzuschaffen und nicht genau weiß, welche Hunderasse zu ihnen am besten passt. Oder ob vielleicht ein Welpe bereits in der Familie angekommen ist und der Umgang mit ihm noch nicht so ganz flüssig läuft. Oder das Verhalten des Hundes anstrengend ist, weil er dabei ist, die Hoheit in der Familie zu übernehmen. Enno Bromund ist zertifizierter Hundetrainer und kennt sich aus in Hundepsychologie. „Ich kann Hunde lesen“, sagt er und erklärt, was er damit meint: „Es geht darum, den Hund so zu verstehen, wie er ist und was er uns sagen will. Dazu muss man genau hinschauen. Der Hund nimmt eine bestimmte Haltung ein. Das hat ja alles was zu sagen, wie er die Beine anwinkelt, die Ohren anlegt oder aufstellt. All diese Äußerungen müssen wir verstehen lernen, wenn wir mit dem Hund zusammen leben wollen.“

Auch wenn der Hund an Gewohnheiten annehme, die für seinen Besitzer unangenehm seien, gehe es darum, zu verstehen, warum das so ist.

„All solche Erscheinungen haben eine Ursache, selten kommt so etwas allein vom Hund, viel häufiger durch falsches Verhalten der Menschen.“

Der Hundehalter müsse den Hund erziehen und ausbilden. Der Hund von sich aus könne eben bestimmte Dinge, die uns wichtig sind, nicht von alleine lernen. „Wenn der Hund nicht funktioniert, dann liegt es allein am Menschen.“

Brommund erinnert sich an ein Angebot für Besitzer von kleinen Hunden, dass er vor einigen Jahren gemacht hatte. „Die Teilnehmer mochten ihre Hunde gar nicht von der Leine nehmen, weil sie Angst hatten, dass ihr Hund auf einmal weg sein könnte. Das muss natürlich jeder Hund lernen, dass er wiederkommen muss, wenn er gerufen wird. Sie trauen sich nicht, weil sie das nie geübt haben mit ihrem Hund.“ Ein Hund sei durchaus verständig, aber man müsse sich unbedingt auch die Zeit nehmen, es ihm beizubringen.

„Es gibt Hunderassen, die alles sofort umsetzen und andere, die verstehen gar nicht, was man von ihnen erwartet.“

Selbst Pitbull & Co. könne man zu familienfreundlichen Mitbewohnern erziehen. Es liege immer am Halter, aber leider stimme das Klischee gelegentlich auch, dass diese Hunderassen von manchen Menschen entsprechend genutzt werde.

„Der Pitbull ist den Menschen gegenüber eigentlich total friedlich. Der Schäferhund ist im Vergleich dazu viel gefährlicher. Und ein Dackel beißt auch sehr viel häufiger“, weiß Enno Bromund.

Ein Hund muss wissen und gegebenenfalls immer wieder daran erinnert werden, dass Herrchen oder Frauchen die Erziehungsberechtigten sind und der Vierbeiner das zu tun hat, was von ihm erwartet wird. Eigentlich sollten das die Besitzer eines Hundeführerscheins, der inzwischen verpflichtend ist, natürlich wissen.

Auch ältere Hunde seien in der Lage, etwas zu lernen, wenn man sich Zeit für sie nimmt. Wenn es in dieser Hinsicht Beratungs- und Erziehungsbedarf gibt, kommt Enno Bromund auch im Umfeld von 50 Kilometern von Bad Münder auch zum Hausbesuch. Kontakt kann man über www.hundehof-bad-münder.de aufnehmen

Und dann kommt Bromund noch auf ein anderes wichtiges Thema zu sprechen. Wenn Senioren krank werden oder in ein Pflegeheim gehen, dann bleibt gelegentlich auch ein Hund zurück. Hilfe gibt es über das www.omihunde-netzwerk.de, das Pflegeplätze vermitteln kann. Hier kann man sich auch engagieren und einen lebenserfahrenen Hund bei sich aufnehmen.