VW-Bulli wird zum Camper

Corona hat so manchen Menschen kreativ werden lassen. Zeit, diet für anderes eingeplant war, stand plötzlich zur freien Verfügung. Da war es sinnvoll, Pläne zu machen. Das tat auch Torben Idensen, der schon länger ein begeisterter Caravaning-Freund ist und inzwischen auch seine Familie damit angesteckt hat.

VON HORST VOIGTMANN

Idensen, durch seine frühere Tätigkeit handwerklich vorbelastet, entschied sich, neben seinem Camper einen weiteren auszubauen, mit dem auch seine beiden Töchter, von denen eine bereits einen Führerschein besitzt, verreisen können.

Er kaufte einen VW T5 aus dem Jahr 2006 in der langen Version und mit einem hohen Dach, der als ideale Ausstattungsdetails sogar eine Standheizung, eine Klimaanlage und Allradantrieb hat. Ausgestattet mit Allwetterreifen und Anhängerkupplung ist das Fahrzeug die ideale Basis für einen Camper. Einige kleine Reparaturen waren am Fahrzeug noch vorzunehmen, dann begann Torben Idensen, mit der alten Kreissäge seines Vaters Holz zuzusägen, um das Innere des Fahrzeugs wohnlich zu gestalten und die Einbauten von Schränken und Fächern für das Fahrzeug herzustellen.

Zwei Batterien und Solarzellen auf dem Dach sorgen dafür, dass die Geräte, die Strom verbrauchen, wie Kühlbox und LED-Innenbeleuchtung, auch ausreichend Energie erhalten.

Gekocht wird auf einem zweiflammigen Gaskocher, der in Nähe der Schiebetür aus einer Lade herausgezogen wird. Man kocht gewissermaßen vor dem Auto, allerdings unter der 2,70 Meter breiten und zwei Meter tiefen Markise, die an der rechten Seite des Autos montiert ist. Damit man unter der Markise gemütlich sitzen kann, gibt es auch einen Teppich, den man davor ausrollt. Überall, wo es möglich erschien, hat Torben Idensen Stauräume geschaffen, damit man auch unabhängig von Einkaufsläden in wenig bewohnten Gegenden unterwegs sein kann.

Alle Holzteile wurden mit Lacken und Lasuren auf Wasserbasis behandelt, die ohne Lösungsmittel auskommen und daher die Raumluft im Fahrzeug nicht belasten. Ein Bett von zwei Meter Länge und 1,40 Meter Breite mit sehr bequemer Matratze ermöglicht erholsamen Schlaf. Frischluft kommt durch die Dachluke, die je nach Bedarf einfach geöffnet werden kann.

Zwei Fahrräder können auf dem Heckfahrradträger mitgeführt werden – und wer die hintere Doppelflügeltür öffnet, der sieht, dass dort neben Campingtisch und Campingstühlen auch eine Außendusche mit einem mobilen Sichtschutz aufbewahrt ist. Daneben ist ein Auszug mit großen Kunststoffkisten eingebaut, die für die Reiseverpflegung gedacht sind. Und ein Gasgrill ist natürlich auch an Bord.

Die erste kleine Urlaubsfahrt hat der Camper Marke Idensen auch schon hinter sich, kam allerdings mit einer kleinen Blessur wieder in Bakede an. „Kein Problem“, sagt Torben Idensen. „Schließlich habe ich das Auto zum Camper umgebaut und kenne mich daher mit den Einzelheiten gut aus und kann die Fahrzeuge in der Regel mit geringem Aufwand reparieren.“

Über die Plattform www.PaulCamper.de kann man den Campingbus von Torben Idensen für die eigenen Urlaubsreise ausleihen.

Wer sich in das Abenteuer stürzen möchte, selbst ein solches Urlaubsfahrzeug für sich auszubauen, kann auch Kontakt zu Torben Idensen über die Mail freibad@idensen.de aufnehmen und wird sicher ein paar praktische Tipps bekommen.

Ach so, nicht unwichtig, was solch ein Abenteuer kostet: Rund 15000 Euro – alles inklusive – und viel freie Zeit stecken in dem Fahrzeug.