Drei Generationen – eine Passion

„Ich habe es in meiner Kindheit das Ringreiten in einem Dorf in Sachsen-Anhalt kennengelernt“, erzählt Hubert Klimke. Dieser Wettkampf, eine Abwandelung der Ritterturniere, inspirierten damals ihn und die anderen Kinder des Dorfes dazu, diesen Wettkampf nachzuahmen ¨– eben auf Steckenpferden.

VON ANNE BRINKMANN-THIES

„Als Steckenpferd suchten wir uns verzweigte Haselruten“, so Klimke. Viel Spaß, aber auch viel Bewegung an der frischen Luft diese Beschäftigung mit sich gebracht. Dass auch seine Tochter eine begeisterte Steckenpferd-Reiterin wurde, kam so: Jahrelang gab es am OHG einen Schüleraustausch in die USA. Die amerikanische Lehrerin Shirley Scott wurde Patentante der Tochter, schenkte damals der Kleinen ein Steckenpferd mit einem richtigen Pferdekopf.. Sie habe Stall und Trense für das Spiel-Pferdchen gebastelt, erinnert die Tochter. Es wurde das erste von mehreren Steckenpferden.

Und auch die sechs- und neunjährigen Enkeltöchter von Hubert Klimke und Ingrid Klimke-Schmoll sind heute begeisterte Steckenpferd-Fans. Nun haben Hubert Klimke, seine Tochter und die Enkel sogar gemeinsam ein Gedicht über dieses Thema verfasst mit dem Titel „Mit dem Steckenpferd durch die Generationen“. Während Klimke seine eigenen Kindheitserinnerungen vom Ringreiten seines Heimatortes in Kreuzreimen fasste (Ringreiten in Wedlitz an der Saale,/das war das Dorfereignis im Jahr./ Pferde und Reiter im Kampf um Pokale/Wer siegt in dieser Reiterschar?), reimte seine Tochter unter anderem die Strophe: „Erinnern kann ich mich nicht genau, wann und wie es begann./ Plötzlich war es da und im Nu es mein Herz gewann./ Ein Plastiksteckenpferd von der Tante aus Amerika./ Ich war überzeugt, dass jeder Außenstehende ein echtes Pferd darin sah“. Und deren ältere Tochter beschreibt ihre Erlebnisse so: „An meinem neunten Geburtstag ging es weiter./ Da wurde ich selbst zum Reiter./ Ich bekam ein eigens Steckenpferd./ Das war für mich sehr viel wert./ Und jetzt reite ich weiter auf der wilden Leiter. Schnell wie der Wind über Stock und Stein“.

Die lyrische Ader in der Familie Klimke kommt nicht von ungefähr: „Ich hätte damals neben Biologie auch eigentlich auch gerne Germanistik studiert“, sagt Pädagoge Klimke. Schließlich fiel die Entscheidung aber doch auf die zweite Naturwissenschaft Chemie. „Diese Entscheidung war genau richtig und eine gute Fächerkombination“, blickt Klimke zurück. Der Literatur gilt aber immer noch sein besonderes Interesse: „Ich lese sehr viel“.

Damit aber die junge Generation nicht nur sitzt, will Klimke, der auch Sport unterrichtet hat, nun Impulse für mehr Bewegung geben – gemeinsam mit seinem Team der Interessengemeinschaft Wasser Völksen. Geplant ist, beim nächsten Weltwassertag am 22. März 2022 für die Mädchen und Jungen der Völksener DRK- Kita einen kleinen Wettbewerb im Steckenpferd-Reiten auszurichten. Gesucht werden zudem Ideen für weitere traditionelle Bewegungsspiele, die an diesem Tag durchgeführt werden sollten.

Vorschläge für Bewegungsspiele für Kinder nimmt Hubert Klimke gerne per Mail entgegen unter hubert.klimke@gmx.de.