„Point“ bereitet sich vor

Man könnte meinen, im Point sei wegen Corona nichts los. Aber das ist nicht so. Manuela Schließke hat schon einmal auf den bequemen Sitzen Platz genommen, die sie und Frank Henning für die jungen Leute angeschafft haben, damit sie sich im Point wohlfühlen können, sobald dort wieder die Türen für sie aufgehen.

VON HORST VOIGTMANN

Aber das ist nicht das einzige, das sich verändert hat. Im großen Veranstaltungsraum im Parterre des Hauses fallen allerlei Malereien auf, die von dem derzeitigen Praktikanten Leon Bombe und der Bundesfreiwilligen-Dienstlerin Sarah Grebel kunstvoll auf die Wände gesprayt worden sind. Beide haben es vor, es Frank Henning gleich zu tun und Sozialpädagogik zu studieren.

Da sieht man zum Beispiel Elvis Presley mit Bugs Bunny im Cabrio der Sonne entgegen fahren. Auch das bekannte Bild von Marilyn Monroe in ihrem weißen Kleid und dem hochfliegenden Rock fehlt nicht.

In der Küche könnten sogar die Kugeln fliegen, denn hier ist in einer Ecke Lucky Luke zu sehen, gegenüber sind gerade die vier Dalton-Brüder dabei, sich hinter dem Küchentresen zu verstecken. Kreativität kann man für das Studium der Sozialpädagogik gut gebrauchen – und die scheinen Sarah und Leon zu haben. Auf die Frage, ob Frank Henning dabei ihr Vorbild sei, lächeln und nicken beide. Bescheiden winkt Henning ab und wechselt das Thema. Er freue sich, dass sich schon jetzt einige Menschen für den nächsten Gruppenleiterkurs angemeldet haben, ohne zu wissen, wann solch ein Kurs wieder stattfinden könne.

Wenn es wieder etwas normaler wird, dann steht ein Programmpunkt auf jeden Fall fest: „Dann wollen wir hier eine richtige geile Einweihungsparty feiern. Aber terminieren können wir das leider noch nicht. Wir vermissen es hier im Haus, dass es keine lebhaften Begegnungen gibt“, sagt Stadtjugendpfleger Frank Henning.

Auch in den Ferien, wenn normalerweise ein spezielles Programm für die zuhausegebliebenden Schülerinnen und Schüler angeboten wird, wird es vermutlich eher ruhig im Point zugehen. Die Aktionen, die dann angeboten werden, werden vermutlich, wie im zurückliegenden Jahr, nur für Kleingruppen stattfinden.

Aber immerhin wird das schmucke Jugendzentrum Point dann endlich wieder ein wenig bevölkert. Henning kramt einen älteren Zeitungsbericht vor. „20 Jahre ist er alt. Ich wünsche mir, dass wir so etwas wieder hinkriegen, ein Jugendparlament, mit Jugendlichen, die Lust haben mitzudenken und bereit sind, etwas zu entwickeln.“ Die Namen der Jugendlichen die auf dem Foto zu dem Text abgebildet sind, kennt er noch. „Das sind Melicha, Hakan und Jens und das bin ich vor 20 Jahren. Ein solches Gremium sollte es wieder geben, in dem die Jugendlichen Verantwortung übernehmen und mitgestalten“, wünscht sich Frank Henning. Damals habe es auch in Bakede den Jugendrat im „Castor“ und das sogenannte Jugendforum gegeben, das Ortsbürgermeister Rolf Wittich angeregt hatte. Warum soll das nicht auch 2021 oder 2022 möglich sein?