Zum Essen mit negativem Test

Es ist wieder möglich, außerhalb der eigenen vier Wände essen zu gehen. Im Augenblick zumindest dann, wenn die Stühle und Tische im Außenbereich stehen. Außerdem müssen Besucher von Gaststätten in Bad Münder ein negatives Corona-Testergebnis vorlegen. Gunnar Meier, Chef des Kastanienhofs in Bad Münder und Vorsitzender des Deutschen Hotel und Gaststättenverbandes (DEHOGA) im Altkreis Springe, freut sich, dass es wieder losgeht.

VON HORST VOIGTMANN

Wer auf das Gelände des Kastanienhofes kommt, wird noch einmal an die Regeln erinnert, die eingehalten werden müssen, damit das Essen zum Genuss wird und nicht etwa als Erinnerung eine Ansteckung mit nach Hause genommen wird.

„Natürlich wünsche ich mir meist mehr Gäste, so auch heute Mittag. Aber es war ganz nett. Es waren vier Tische besetzt. Die Gäste mussten ja auch für einen negativen Test vorher sorgen. Das ist aber Menschen auch hier direkt vor dem Eintritt möglich, mit einem mitgebrachten Selbsttest. Dann schauen wir den Gästen über die Schulter und es ist auch in Ordnung. Und wer bereits länger zwei Mal geimpft ist, der kann mit einer Bescheinigung dafür auch bewirtet werden. Auch für Genesene gibt es einen entsprechenden Schein.“ Einige bringen den Nachweis digital, andere in Papierform.

Natürlich gibt es nach der langen Schließung im Kastanienhof eine neue Speisekarte. „Die ist nicht gerade kleiner, aber nicht so umfangreich wie vor der Schließung im März vergangenen Jahres. Wir haben uns für die ersten vier Wochen vorgenommen, täglich für mittags und abends Essen anzubieten. Danach wird es wohl einen oder anderthalb Ruhetage gegeben, damit wir mit dem Personal und den Arbeitsstunden besser hinkommen“, sagt Meier. Durch die Corona-Zeit hat er zwei Mitarbeiter verloren, die sich andere Arbeitsplätze gesucht haben.

„Für uns ist wichtig, dass wir keine Kündigungen aussprechen mussten. Natürlich waren unsere Mitarbeiter in Kurzarbeit. Das hat gut funktioniert.“ Auf der Speisekarte am Montag stand, wie für die Gäste zu erwarten war, Spargel. Bereits am zurückliegenden Sonntag wurden in der Kastanienhofküche viele Kilo des weißen Edelgemüses zubereitet und über einhundert Essensportionen fertig arrangiert, um außer Haus verkauft zu werden. „So viele Portionen könnten wir in unseren Räumen gar nicht anbieten. Weil die Bestellungen aber rechtzeitig eingegangen waren, konnten wir die Außer-Haus-Portionen gut vorbereiten.“

Bei den Kollegen aus dem Altkreis Springe, die im DEHOGA organisiert sind, weiß Gunnar Meier von keinem, der darüber nachdenkt, sein Restaurant zu schließen. „Natürlich ist es bei allen in den zurückliegenden acht Monaten eng geworden. Bei den meisten wird es wohl so gewesen sein, dass sie nur 20 Prozent vom regulären Umsatz erwirtschaften konnten.“ Alle hoffen jetzt, dass sich die Lage langsam wieder normalisiert und die Gäste wieder Lust haben, außer Haus zu speisen. Man könnte ja auch in Bad Münder Urlaub machen, hofft Gunnar Meier. Hotelbetten ständen für Gäste aus Niedersachsen im Kastanienhof zur Verfügung. Aber die Hoffnung, dass nun das Telefon nicht mehr stillsteht, hat sich bisher nicht erfüllt.

Aber immerhin kommen demnächst Gäste aus Cuxhaven, die einige Tage im Deister oder Süntel wandern wollen. Vielleicht rollt die Urlaubswelle ja doch noch für die Region zwischen Deister und Süntel an.