Ort der Besinnung

VON HORST VOIGTMANN

Seit Pastorin Gundula Rudloff in der Gemeinde mitarbeitet, gibt es die Möglichkeit für Besucher des Wochenmarkts, in der Kirche für einen Augenblick die Ruhe zu genießen.

Ob jemand einfach nur einen Augenblick den Raum auf sich wirken lassen möchte, oder die Zeit für ein stilles Gebet nutzt – alles ist möglich. Auch ein Gespräch mit der Pastorin.

Eine Besucherin, die mit ihrem Mann auf dem Markt war, hat sich für einen Augenblick in die Kirchenbank gesetzt. „Auf diesem Platz hat meine Mutter immer gesessen“, erinnert sie sich. Kartoffeln, Eier und die Fernsehzeitschrift hat sie eingekauft. Bevor sie mit ihrem Mann nach Hause geht, ist sie in die Kirche gekommen. „Ich habe das Schild schon vor ein paar Wochen gesehen, dass die Kirche geöffnet ist. Immer habe ich es nicht geschafft. Ich bin in dieser Kirche getauft worden und konfirmiert, habe hier geheiratet und die Ehejubiläen mit meinem Mann habe ich hier gefeiert. Das ist meine Kirche.“ Sie habe die Ruhe genutzt, um ihre Gedanken zu ordnen, denn sie mache sich Sorgen um die Gesundheit ihres Mannes.

Ein Ehepaar aus Seelze schaut sich die Malereien in der Kirche und den Altarraum an. Besonderes Interesse aber findet die Orgel. Kein Wunder, denn Krzysztof Slaby ist Kirchenmusiker in der evangelischen Kirchengemeinde St. Martin in Seelze. „Ich habe die Orgel zwar nicht ausprobieren können, aber der Orgelprospekt ist fantastisch,“ sagt Slaby. Auch seiner Frau Ursula gefällt die mündersche Kirche: „Die Kirche ist beeindruckend!“ Und ihr Mann ergänzt: „Sie erinnert mich an eine Kirche in Paris.“ Gegen 12 Uhr lädt Gundula Rudloff zu einer kleinen Andacht, mit Psalm, Gebet und Bibeltext ein.

Das Ehepaar Gabi und Günter Brockhagen hat das Angebot der offenen Kirche genutzt. „Die Andacht hat uns gut gefallen,“ stellen die Eheleute fest.