Schutz für Amphibien

Vor mehr als zehn Jahren wurde die Schranke – auch mit finanzieller Unterstützung des evangelischen Waldkindergartens – angeschafft, damit Kröten, Molche und Salamander nachts unbeschadet wandern können, berichtet Patricia Machaalani, Leiterin des Springer Waldkindergartens.

Springe. Vor mehr als zehn Jahren wurde die Schranke – auch mit finanzieller Unterstützung des evangelischen Waldkindergartens – angeschafft, damit Kröten, Molche und Salamander nachts unbeschadet wandern können, berichtet Patricia Machaalani, Leiterin des Springer Waldkindergartens. Damals habe man sich bewusst gegen Krötenzäune entschieden. Die Wirbeltiere suchen – temperaturabhängig – das Ramke-Rückhaltebecken in der Nähe jährlich zwischen März und April auf, um sich dort fortzupflanzen. Besonders aktiv seien die Tiere in den ersten Stunden nach Einbruch der Dunkelheit.

In einem Schreiben bittet auch die Stadt Springe alle anliegenden Personen des Wirtschaftsweges und die Pächter der landwirtschaftlichen Flächen, den Amphibienschutz zu unterstützen, indem sie die Schranke in der Wanderphase nach dem Passieren wieder hinter sich schließen. Um die Amphibien zu schützen, wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Bereich der Deisterhütten-Zufahrt bis zum 30. September auf 30 Stundenkilometer begrenzt.

Gut 20 Prozent aller als gefährdet eingestuften Tiere auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion sind Amphibien. Weil sie empfindlich auf Veränderungen von Umwelteinflüssen reagieren, gelten sie als zuverlässiger Indikator für den Zustand von Ökosystemen. Dabei müssten die Amphibien noch nicht einmal unter die Räder kommen. Um den Tod zu finden, reiche ein zu hoher Druck unter einem Fahrzeug aus, um die empfindlichen Lungen zu zerstören, erklärt Machaalani.

Die Mädchen und Jungen, die nun den Weg von der Phi-lipp-Reis-Straße bis zu ihrem Kindergarten-Bereich mit ihren Erzieherinnen zu Fuß zurücklegen, gehen den Weg mit offenen Augen. Die toten Amphibien haben sie nicht etwa achtlos liegenlassen, sondern gesammelt. Sie werden getrocknet und für einen Schaukasten verwendet.

Für die Springer Wald-Kita sei der sorgsame Umgang mit der Umwelt und der Natur ein ganz besonderes Anliegen. Und werde ständig praktiziert, so Machaalani. So haben sie im vergangenen Herbst gemeinsam mit den Eltern eine Müll-Sammelaktion im Wald gestartet. Auch einen Kompost gibt es jetzt auf dem Gelände der Wald-Kita. „Und auch Nistkästen haben wir aufgehängt“, berichtet die Leiterin. Und ist sicher: „Empathie für die Tiere muss den Kindern vorgelebt werden“. Und vieles, was sie in der Kita lernen und verinnerlichten, nehmen sie auch mit nach Hause.

Froh ist Machaalani, dass die vakante Stelle einer Erzieherin oder eines Erziehers nun mit Vivi Henkelmann besetzt werden konnte. Lange hatte die Einrichtung dafür vergeblich gesucht.