Kultur per E-Mail

Die Konzerte des Kulturkreises Springe, die in der Vergangenheit im Jagdschloss stattfanden, sind seit gut einem Jahr durch das Corona-Virus ausgebremst. Ein Grund für den Vorstand, darüber nachzudenken, wie man die Mitglieder und Freunde regelmäßig mit Kultur versorgen kann – und damit ihr Interesse an solchen Angeboten wach hält.

VON HORST VOIGTMANN

Schon bald, am 14. März, wird der dafür entwickelte „Kulturtipp“ mit seiner 50. Ausgabe bei den Freunden und Mitgliedern im E-Mail-Postkasten landen. Wenn man es genau nimmt, handelt es sich sogar um den 51. Brief, der allerdings die Nummer 50 tragen wird. Der Grund: Zum Heiligen Abend gab es auch einen Kulturtipp, der allerdings nicht mit einer laufenden Nummer gekennzeichnet war. „Der Kulturtipp erscheint, wie das Wort zum Sonntag, immer am Samstag und geht an knapp 500 Adressen. Der Tipp wird zum Beispiel in Hannover, Detmold, Göttingen und Bremen gelesen. Vor ein paar Tagen meldete sich jemand aus Nienburg, der gern in den Verteiler aufgenommen werden wollte. Das setzt sich so fort. Wie genau die Informationswege laufen, weiß ich gar nicht, wenn jemand sein Interesse an dem Kulturtipp äußert“, sagt Hinrich Bergmeier.

Neben Bergmeier machen sich auch die übrigen Vorstandsmitglieder Janne Sörensen, Karin Müller-Rothe und Maurice Laurenz Gedanken zu den Kulturangeboten und sind im Wechsel alle vier Wochen an der Reihe, ihre Idee beizutragen. Dabei wird auf musikalischen Highlights genauso hingewiesen wie auf Literatur, Filme und andere Kulturereignisse.

Regelmäßig kommen auch Meldungen der Empfänger bei Hinrich Bergmeier an, von dessen Rechner die Kulturtipps abgeschickt werden. „Da meldet sich zum Beispiel jemand und sagt, er habe ja eigentlich nur mal in das Konzert hineinhören wollen, habe es dann aber bis zum Ende angehört. Solche Äußerungen bestätigen uns in dieser Arbeit“, sagt er – nur aus Springe selber habe er bisher noch keine Äußerungen zum Kulturtipp bekommen, wundert sich der Vorsitzende des Kulturkreises.

„Der Bitte des Kulturkreises, für seine Konzerte in die Aula des Otto-Hahn-Gymnasiums ausweichen zu dürfen, wurde leider nicht entsprochen“, bedauert Bergmeier, ist aber dankbar, dass grundsätzlich Konzerte in der Springer St.-Andreas-Kirche und im Martin-Schmidt-Konzertsaal unter Einhaltung des Corona-Hygiene-Regeln stattfinden konnten.

Die Programme, die der Kulturkreis in der letzten Zeit hat drucken lassen, sind durchweg Makulatur. Vielleicht wird schon im April das erste Konzert stattfinden: Am 18. April, um 17 Uhr, da wäre das Minguet Quartett im Martin- Schmidt-Konzertsaal in Bad Münder zu hören. Auf dem Programm steht unter anderem ein Werk von Leoš Janá?ek, einem Komponisten aus Mähren. Auch bei den Lesungen sollte es ja möglichst weitergehen. Die für den November vergangenen Jahres geplante Lesung mit Sabine Göttel aus dem Buch „Die Birnen von Ribbeck“ von Friedrich Christian Delius soll nun am 6. Mai, 19.30 Uhr, in der St.-Andreas-Kirche stattfinden. Weitere Termine mit Lesungen sind dort jeweils um 19.30 Uhr geplant; am 3. Juni mit „Der Ausflug der toten Mädchen“ (Anna Seghers), gelesen von Sonja Beißwenger und Hanjo Kersting und am 2. Septembe das Werk von Daniela Krien: „Die Liebe im Ernstfall“ mit Sonja Beißwenger.

Konzerte könnten jeweils um 17 Uhr stattfinden: am 20. Juni das Konzert zum 50-jährigen Jubiläum des Kulturkreises mit dem Polymnia Quintett, mit Werken von Mozart und Brahms in der St.-Andreas-Kirche. Am gleichen Ort am 15. August musiziert das Mariani Klavierquartett mit der Violinistin Byol Kang. Vier Wochen später, am 12. September, um 17 Uhr, ist dann das Duo Franziska Hölscher (Violine) und Martin Klett (Klavier) eingeplant.