Dieses Spiel ist ihr Trumpf

Für Nicole Hasse ist das Skatspiel schon seit ihrer Kindheit Trumpf. Eine Tante brachte es ihr bei, da war sie gerade einmal zehn Jahre alt. Inzwischen sorgt die Alvesröderin gemeinsam mit ihrem Mann Joachim Hennig dafür, dass im Fritz-Hinze-Haus alles vorbereitet ist - zumindest, wenn nicht gerade Corona ist.

VON ANNE BRINKMANN-THIES

Denn in den Wintermonaten treffen sich dort die Skatfreunde Alvesrode.Der lockere Zusammenschluss von Hobby-Skatspielern besteht seit 40 Jahren. Gegründet im Jahr 1981 durch drei Skatspieler, ist die Runde im Laufe der Jahrzehnte auf nunmehr 22 Teilnehmer gewachsen. Von diesen – und darauf sind die Skatfreunde besonders stolz – sind drei skatspielende Frauen. Neben Nicole Hasse sind das Astrid Hollenbach und Sabine Basse.

Nachdem ihre Tante Wanda sie in die Geheimnisse der Trümpfe, des Reizens und Nullspiels eingeweiht hatte, habe sie auch während der Fahrten zur Schule in der Bahn mit zwei anderen Mädels Skat gespielt, erzählt Hasse. Nach der Schulzeit blieb das Strategie-Spiel zu dritt eine ganze Weile lang Tradition.

Doch vor rund 15 Jahren sei sie angesprochen worden, ob sie nicht bei den Skatfreunden Alvesrode mit von der Partie sein wolle, erinnert sich Hasse. „Ich war damals seit langer Zeit die erste Frau, die sich bei den Skatfreunden etabliert hat“, erzählt sie. Dann kam eine zweite Frau dazu, die dritte wurde überredet, blickt Hasse mit einem Schmunzeln zurück. Sie selbst reize am Skat, dass jeder je nach Blatt sein eigenes Spiel für sich finden müsse. Wichtig sei ihr aber auch die Geselligkeit und das Miteinander in den Reihen der Skatfreunde.

Vor den coronabedingten Lockdowns haben sich die Skatfreunde jeweils von Oktober bis März immer sonntags zum Skatspielen im Fritz-Hinze-Haus getroffen. Vor allen anderen Spielern waren Hasse und ihr Mann Joachim Hennig schon vor Ort, bauten die Tische auf, legten die Skatspiele bereit.

„Jeweils im Wechsel haben die Teilnehmer an einem Sonntag freie Wahl bei ihren Mitspielern, am nächsten Sonntag wird dann ausgelost“, so die Alvesröderin, die wie alle anderen auf einen baldigen Neustart hofft. Die Teilnehmer – durchschnittlich sind es 15 – kommen nicht nur aus Alvesrode, sondern auch aus Alferde, Bennigsen, Gestorf und sogar aus Hannover. Die Jahrgänge seien bunt gemischt, einige der Spieler bereits über 80 Jahre alt. „Skatspielen hält uns alle fit, man muss dabei gut überlegen“, so Hasse. „Allerdings fehlt uns der Nachwuchs“, bedauert sie. Allen, die an einer möglichen Teilnahme interessiert sind, bieten die Skatfreunde an, zum unverbindlichen Test-Spielen vorbeizuschauen – sobald es coronabedingt wieder möglich ist.

Neben den sonntäglichen Spiele-Abenden von Oktober bis März gibt es auch den sogenannten Sommerskat. Auf Einladung eines Spielers aus der Runde wird dort im Garten gereizt und abgelegt. „Wir hoffen sehr, im Sommer wieder spielen zu können“, so Hasse.

Weitere Höhepunkte sind der Weihnachtsskat und der Abschlussskat Ende März eines jeden Jahres. Der Vereinsmeister wird im März ausgespielt. Auch Vereinsfahrten finden statt. Sie werden seit einigen auch mit Ehepartnern durchgeführt, so Hasse. Ziele waren unter anderem das Klimahaus in Bremerhaven, der Brocken im Harz oder eine Weserfahrt.

Wer Kontakt zu den Skatfreunden Alvesrode aufnehmen möchte, kann sich per Mail an Nicole Hasse wenden unter nicole_hasse@t-online.de.