Schwärmen für Regionales

Inklusion und die direkte Vermarktung regionaler Produkte: All das bündelt das Angebot Marktschwärmer auf dem Gelände der Diakonie Himmelsthür in Lüdersen. „Alles Gute kommt von hier“ lautet das Motto.

Jetzt haben der Fachbereichsleiter der Diakonie Himmelsthür im Haus Lüdersen, Gerald Bode, die Wohnbereichsleiterin Katja Musahl sowie die Begründer der Lüderser Marktschwärmerei, Vanessa und Reinhard Krapf, zu einem Erntedankfest für Jedermann geladen.

Den Kontakt zwischen Menschen mit und ohne Behinderung, zwischen Erzeugern und Käufern, beleben: Das ist das Ziel des Angebots – genau wie landwirtschaftliche regionale Produkte von den Erzeugern anzuliefern und vor Ort an die Kunden zu verteilen.

„Das ist eine schöne Sache“, sagt Bode. Allerdings macht die Pandemie derzeit auch hier einen Strich durch einen Teil der Rechnung. „Corona hat viel verhagelt“, bedauert Bode. Denn aus Infektionsschutzgründen könne die Direktabgabe der regionalen Produkte derzeit nur durch die Mitarbeiter des Hauses Lüdersen der Diakonie, nicht aber durch die Bewohner erfolgen. Und auch am Erntedankfest konnten diese nicht aktiv teilnehmen.

Immerhin: Sie haben bei den Vorbereitungen mitgemacht, berichtete Musahl. So fertigten die Bewohner etwa die herbstlich inspirierten Bastelarbeiten – passend zum Erntedankfest. Einige der 15 Erzeuger, die das Lüderser Marktschwärmerei-Angebot regelmäßig beliefern, waren für diese Veranstaltung persönlich auf das Gelände der Diakonie gekommen. Mit dabei natürlich auch Gastgeber Reinhard Krapf. „Wir haben inzwischen mehr als 300 Anmeldungen für die Lüderser Schwärmerei“, berichtet er. Der Start erfolgte im Februar.

Allerdings kauften nicht alle die regional erzeugten Produkte regelmäßig. Der feste Stamm umfasse etwa 40 Kunden. Alle zwei Wochen liefern die Landwirte ihre bestellten Produkte nach Lüdersen. Auch hier hat Corona aber Pläne durchkreuzt. Ursprünglich nämlich sollte auch in Bennigsen ein Abholpunkt installiert sein. Doch der wurde erst einmal auf Eis gelegt, soll aber so bald wie möglich angeboten werden, so Krapf.

Und auch ein wöchentlicher Liefer- und Abholtermin in Lüdersen werde derzeit erwogen. Zunächst aber genossen Kunden und Gäste das kleine Erntedankfest. Wer wollte, konnte Kräutersalz herstellen. Oder sich bei einer Führung mit der Expertin Petra Siegert erklären lassen, wofür ein Kraut gewachsen ist. Torwandschießen war ebenfalls eines der Angebote

„Ich nutze das Angebot der Marktschwärmerei regelmäßig“, erklärte etwa Kundin Marlene Reuter und füllte ihren Einkaufskorb mit den Produkten aus der Region. Durchschnittlich liegen zwischen Herstellungsort und Schwärmerei nicht mehr als 29 Kilometer Transportweg.