Gerade wenig Kinder in der Arche

Das hatte sich Eva-Maria Achilles-Ingram anders gewünscht. Wie ihre Verabschiedung aussehen wird, das kann die langjährige Leiterin der Kita Arche Noah, die nach 30 Jahren bald in den Ruhestand geht, im Augenblick noch nicht sagen.

Auch die Situation im Kindergarten ist – Corona wegen – eine ganz andere. Derzeit sind nur wenige Kinder in der Arche Noah, können sich nicht im Gelände frei bewegen, sondern müssen in ihren Gruppen bleiben.

Eine Zeit lang hat der Landkreis Hameln entschieden, welche Kinder trotz Corona im Kindergarten betreut werden dürfen. Inzwischen ist die Spielregel verändert: Die Kindergartenleiterin entscheidet gemeinsam mit dem Träger des Kindergartens, der Petri-Pauli-Kirchengemeinde, welche Kinder unbedingt regelmäßig in den Kindergarten dürfen.

Bei der Diskussion über die Frage, wie es mit den Kindergärten weitergeht, wurde hin und wieder gesagt, dass man ja den Kindern nicht zumuten könne, dass mit der Abstandsregelung hinzubekommen. Aber die Arche-Kinder haben diese Vermutung deutlich widerlegt. Ein rot-weißes Band auf dem Gelände zeigt, wie weit die Gruppe gehen darf – und die einzelnen Kinder halten sich dran. Auch das Händewaschen haben sie geübt und zeigen, wie gründlich sie dabei sind. Auch zwischen den Fingern werden Sand und Schmutz mit Wasser und Seife beseitigt.

Als Eva-Maria Achilles-Ingram am 1. August 1990 die Leitung der Kita übernahm, da war er noch in einem Flachbau in der Nähe des Kurhotels untergebracht. Sie brachte Erfahrung als Leiterin einer Kindertagesstätte im Coppenbrügge mit, auch wenn sie zwischen dieser Tätigkeit und dem Start in Bad Münder ein paar Jahre mit ihrem Mann in England gelebt hat. Seit vielen Jahren wohnt das Ehepaar in Hachmühlen.

An die ersten Tage im Kindergarten erinnert sie sich auch ziemlich genau. Die Erzieherinnen, mit denen sie zusammenarbeiten sollte, hatte sie vor dem ersten Tag noch nie gesehen. Auch die Kinder kannte sie noch nicht. Es war ein absoluter Neustart. „In dem Kindergarten war nichts, kein Schreibtisch, kein Telefon und der Maler war mit seinen Arbeiten noch nicht fertig.“ Das Spielzeug für die Kinder fehlte und sie erinnert sich daran, dass sie in einem Geschäft in Bad Münder Dinge zum Spielen eingekauft hat, mit denen sie die Kinder beschäftigen konnte. Tische und Stühle kamen leihweise aus der Grundschule.

1994 wurde der Neubau am Alten Teich 8 fertig, in dem derzeit 83 Kinder angemeldet sind, die in vier Gruppen aufgeteilt sind. „In einer Gruppe werden Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam betreut und in zwei Gruppen sind auch Kinder unter drei Jahren dabei.“

Eigentlich sollte im Juli ein Gemeindefest im Kindergarten stattfinden und danach wollte Eva-Maria Achilles-Ingram ihre Tätigkeit so langsam ausklingen lassen. „Ich denke: Ein guter Anfang und ein guter Abschied sind wichtig im Leben. Aber nun ist mit Corona alles anders gekommen.“ Inzwischen steht aber fest, wer die Nachfolgerin in der Kindergartenleitung sein wird. Die Eltern sind bereits mit einem Brief darüber informiert worden, dass Susanne Korth, die schon einige Jahre in der Arche als Erzieherin tätig ist, die Nachfolgerin von Eva-Maria Achilles-Ingram ist. Für Susanne Korth ist es sicherlich ein leichterer Beginn als damals für Achilles-Ingram.

Eigentlich hatte die scheidende Leiterin des Kindergartens den Plan, gemeinsam mit ihrem Mann zu verreisen, „aber ob der Plan aufgeht, dass weiß ich noch nicht. Aber es ist auch noch einiges an unserem Haus zu machen. Und dann ist der Plan, ein Jahr mindestens auszuruhen“, sagt Eva-Maria Achilles-Ingram.