Wer hüpft denn da?

VON ANNE BRINKMANN-THIES

Bennigsen. Anfang April holte sich Christian Grobe die ersten drei Alpakas, eine kleine Kamelart, von einem befreundeten Tierhändler, zwei weitere folgten wenig später. Drei Hengste und zwei Stuten grasen jetzt auf abgetrennten Weiden. Und nähern sich neugierig jedem Besucher.

Dass neben den aus den südamerikanischen Anden stammenden Alpakas allerdings auch einige ursprünglich in Australien beheimatetet Wallabys an den Süllberg ziehen würden, hatte Grobe eigentlich nicht geplant. Doch dem Charme der kleinen Kängurus konnte er nicht widerstehen. „Meine Mitarbeiter und ich haben ihnen ein Gehege gebaut“, so Grobe. Auch eine Höhle bekommen die Tiere, die auch im Winter im Freien bleiben können. Das Dach dieses Unterschlupfes wird, ebenso wie das Dach des Unterstandes für die Alpakas, noch begrünt.

Im Andenland Peru gibt es rund 3,5 Millionen Alpakas, etwa 80 Prozent des weltweiten Bestandes. Dort werden die ruhigen und friedlichen Tiere wegen ihrer Wolle gehalten. Auch Grobe hat schon eines der Alpakas geschoren. Der schwarze Leithengst der kleinen Herde sieht im Vergleich zu seinen Artgenossen ohne das wollige Fellkleid deutlich schmaler aus. Auch die anderen Tiere sollen noch geschoren werden. Deren Wolle will Grobe dann verschenken.

Nachhaltigkeit ist für ihn ohnehin fest verwurzelt im Berufsalltag: Der gelernte Forstwirt und Land-und Baumaschinen-Mechantroniker hat auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik seinen Betrieb „Die Grün-dlichen“ aufgebaut. Aus Rodungen und Baumfällungen aus der Region häckselt er das Holz, auf seinem Gelände werden Hackschnitzel teilweise zwischengelagert und dann weiter transportiert in Heizkraftwerke, wo sie CO2-neutral für Energie sorgen. Klimafreundliche Pläne hat der Jungunternehmer zunächst einmal für seinen eigenen Betrieb: Hier soll eine Hackschnitzelheizung die alte Ölheizung ablösen. Aber Grobe denkt auch schon einen großen Schritt weiter: Er möchte ein Hackschnitzelkraftwerk für eine Nahwärmeversorgung bauen.

Einen langen Wall auf seinem Gelände hat Grobe als Bienenweide angelegt: Hier locken derzeit Phacelia und Senf die Insekten an. Die geradezu magische Anziehungskraft, die seine Alpakas und die kleinen Kängurus eine für Kinder haben, findet Grobe übrigens gut. Familien können die Tiere besuchen – nach telefonischer Anmeldung. Und er hat noch eine Bitte: Von der Straße Rolfskamp aus kann man das Gehege der Wallabies sehen. Grobe bittet aber darum, nicht den gerade trockengefallenen Bach zu überqueren und auf den Wall zu klettern, um den Tieren nahe zu kommen.

Möglich ist eine Anmeldung zum Anschauen der Tiere bei Christian Grobe unter 0174/4337158.