Erste Hilfe für alle

Mittelrode. Knapp drei Wochen ist der schwere Verkehrsunfall bei Gestorf her; eine 20-Jährige war gestorben. Ein Ersthelfer hatte gegenüber der NDZ seine Erlebnisse am Unfallort geschildert. Er war entsetzt, wie sich viele Autofahrer verhalten hätten und kritisiert, dass bei vielen der letzte Erste-Hilfe-Kurs zig Jahre zurückliegt. Genau das ist auch der Freiwilligen Feuerwehr Mittelrode aufgefallen, die jetzt für alle Interessierten einen Erst-Hilfe-Kurs anbieten will, um ein Fehlverhalten an Unfallorten, wie es die Ehrenamtlichen bereits mehrfach beobachtet haben, entgegenzuwirken, sagt Ortsbrandmeister Torsten Tidow. Er fordert, dass die Übungen der Soforthilfsmaßnahmen alle drei Jahre stattfinden müssten. Insgesamt blickte Tidow auf ein ruhiges Jahr mit lediglich drei Einsätzen zurück, darunter die Evakuierung des Pfadfinderzeltlagers bei Völksen aufgrund eines Sturms am Pfingstwochenende im Juni. „Es ist zum Glück niemand zu Schaden gekommen“, sagt Tidow.

Zu besonderen Aktivitäten gehörte zudem die Kooperation mit dem Hermannshof im Rahmen des Kulturfestivals „Es brennt“: „Wir haben eine Kinder-Uni veranstaltet, ein Knatterboot gebaut und mit einem Feuertornado experimentiert.“

Gut angekommen sei zudem der Laternenumzug: „Wir waren überrascht über den Zuspruch und haben von allen Seiten großes Lob bekommen“, so Tidow, der gleichzeitig einen Blick in die Zukunft warf.

Denn die Kameraden möchten einen neuen Mannschaftswagen kaufen: „Wir setzen auf die Zukunft der Feuerwehr Mittelrode und haben uns entschlossen, diesen Schritt zu gehen.“ Um einem erhöhtem Krebsrisiko der Ehrenamtlichen entgegenzuwirken, sollen außerdem Wechseluniformen angeschafft werden, damit alle Feuerwehrleute direkt nach dem Einsatz ihre Kleidung wechseln können. Diese sei oft schadstoffbelastet und stehe laut Tidow im Verdacht, langfristig schwere Erkrankungen auszulösen. Derzeit zählt die Feuerwehr 139 Mitglieder. Davon sind 35 Aktive und 80 fördernde Mitglieder, zehn in der Altersabteilung, drei in der Jugendfeuerwehr und elf in der Kinderfeuerwehr. Von der hohen Mitgliederzahl solle man sich aber nicht „blenden lassen“, betont der Ortsbrandmeister, denn sie sei kein Selbstläufer: „Wir legen die Hände nicht in den Schoß, sondern bleiben am Ball und bemühen uns weiter um neue Mitglieder.“