Anstöße für den Aha-Effekt

Wochenlang wurde Heiligabend entgegengefiebert, nun ist er vorbei.

Obwohl Weihnachten eigentlich ein Fest der Liebe sein soll, kann es für manch einen in Stress, Streit und eine gereizte Stimmung ausarten und ein ungutes Gefühl hinterlassen. Dass der Widerspruch zwischen Idealvorstellungen und dem echten Leben groß sein kann, weiß Dorothee Kalisch von der psychologischen Beratungsstelle des Kirchenkreises Laatzen-Springe.

Mit ihrer Kollegin Marion Nolting bietet sie im Haus der Beratung Springe eine Familien-, Paar- und Lebensberatung an. „Innere Konflikte rauben viel Energie, da kann Beratung helfen zu klären. Menschen haben unglaublich viele Handlungsmöglichkeiten“, sagt die Psychologin.

In ihren Sitzungen spricht Kalisch mit Eltern, Kindern und Jugendlichen, Pärchen und Senioren über Lösungsansätze, Chancen, Alternativen und den eigenen Willen. Besonders geprägt habe sie der Fall einer Klientin, die nach einem Burn-out zu ihr gekommen war und innerhalb von zwei Monaten ihr Leben umkrempelte. „Das war eine tolle Beratung, weil es so viel Spaß gemacht hat“, erinnert sich die Bennigserin. Die Klientin habe durch die Gespräche zahlreiche Aha-Effekte gehabt und daraus ihre Schlüsse gezogen. Konkreter mag sie nicht werden, denn „was wir besprechen, bleibt im Raum“. Der Schlüssel sei gewesen, dass die Klientin anfing, sich stärker auf sich selbst zu fokussieren und Angehörigen Grenzen setzte.

Thematisiert werden während der Sitzungen auch Formulierungen: „Wer durchschaut, worum es wirklich geht, der kann Dinge auch verbalisieren, die Dynamik benennen.“ Dies sei für einen guten Umgang von Vorteil. Auch, dass im Umgang miteinander nicht nur Worte fallen dürfen, sondern auch Gefühle akzeptiert und gezeigt werden, stellt Kalisch klar.

Obwohl die Einrichtung kirchlich getragen wird, ist das Angebot losgelöst von der eigenen Konfession, Herkunft und Weltanschauung odersexuellen Orientierung.

Im Haus der Beratung Springe bieten die insgesamt sieben Beratungskräfte zusätzlich zur psychologischen Beratung auch Sozial- und Schwangerenberatung an, ebenso wie Hilfe bei Alkoholabhängigkeit, Überschuldung, Eheproblemen und Spielsucht.

Das Angebot an der Pastor-Schmedes-Straße geht auf eine neue Zusammenarbeit verschiedener Träger zurück. Neu im Verbund ist das Diakonische Werk in der Stadt Hannover, das die Trägerschaft der Suchtberatungsstelle vom Diakonieverband Hannover-Land übernommen hat.