Der besondere Saft alter Sorten

Viele alte Apfelsorten sind in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, sagen Matthias Großmann und Jens Becker vom Nabu Bad Münder und setzen sich seit Jahren für den Erhalt der Vielfalt ein – unter anderem durch Streuobstwiesenprojekte.

Um diese Projekte finanziell unterstützen zu können, engagieren sich Mitglieder des Nabu und der Nachwuchsorganisation Naju auch persönlich: In einer großen Aktion wurde jetzt eine Tonne Äpfel gesammelt oder gepflückt und zum Pressen gebracht. „Die Äpfel stammen von den Nabu-Apfelbäumen der Streuobstwiesen und entlang der Feldwege“, erklärt Becker. Sie seien – selbstverständlich – nicht gespitzt und zählen zu den alten Apfelsorten. Ein wenig Werbung macht Becker auch: Für 10 Euro werden die Fünfliter-Kartons abgegeben, ungeöffnet sei der Apfelsaft mindestens ein Jahr haltbar. Und: „Die Einnahmen gehen in die Streuobstwiesenprojekte des Nabu Bad Münder.“

Und an diesen Projekten wird intensiv weitergearbeitet. Dabei ist die Ortsgruppe aktuell auf der Suche nach einer Fläche von 5000 bis 8000 Quadratmeter Größe, die gekauft werden kann. „Hier sollen aus unserem Erhaltungs- und Vermehrungsprojekt alte Obstbaumsorten gepflanzt werden“, erläutert Becker das Vorhaben. Zur optimalen Biotopvernetzung mit den bestehenden Flächen wäre eine neue Streuobstwiese im Raum Hamelspringe, Bakede, Böbber, Nettelrede oder Eimbeckhausen optimal. „Über Flächenangebote würde sich der Nabu sehr freuen, da dies ein weiterer wertvoller Baustein zum Erhalt der Artenvielfalt sowie alter Obstsorten im Deister-Sünteltal wäre“, so Becker. Er weist darauf hin, dass Streuobstwiesen als „Hotspot unserer Kulturlandschaft“ multifunktionale Ziele der Biodiversität sowie des Klimaschutzes erfüllen.

Wer sich für Apfelsaft interessiert oder eine als Streuobstwiese geeignete Fläche anbieten möchte, erreicht Becker unter 05042/53279 und 0176/ 42040625.