Tablets verbessern den Austausch

VON ANNE BRINKMANN-THIES

Lüdersen. Teilhaben – auch am dörflichen Leben: Um den Bewohnern der Diakonie Himmelsthür immer mehr Möglichkeiten dafür zu eröffnen, gibt es auf dem Gelände der Einrichtung in Lüdersen einen neuen Bewegungspark. Die Fitness- und Sportgeräte können nicht nur die Frauen und Männer mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen sowie die Mitarbeiter der Diakonie nutzen – auch die Lüderser selbst sind eingeladen, an den Geräten zu trainieren.

„Wir werden auch einen zusätzlichen Zugang mit kurzem Weg vom Linderter Weg direkt zum Bewegungspark schaffen“, berichtet Fachbereichsleiter Gerald Bode. Aber auch an vielen anderen Stellen setzt er auf ein Miteinander.

So gibt es eine weitere Neuerung in der Einrichtung: Auch die multimediale Welt hält Einzug. „Wir wollen zwei Tablets für unsere Bewohner anschaffen, um die Kommunikation zu erleichtern“, berichtet Bode. Das eröffne Menschen, die stark kommunikationsgestört seien, ganz neue Möglichkeiten, so der Fachbereichsleiter. Denn viele Frauen und Männer, die in der Diakonie Himmelsthür leben, können wenig oder gar nicht schreiben und lesen. Durch spezielle Programme und leichte Bedienbarkeit seien diese i-Pads ein großer Beitrag zur Inklusion. Da sei etwa eine gehörlose Bewohnerin. Derzeit könne sie sich nur per Gebärdensprache mit den Mitarbeitern verständigen. Ein spezielles Programm werde ihr ganz neue Möglichkeiten eröffnen, so Bode. Aber auch bei täglichen Arbeitsabläufen, etwa dem Ausräumen einer Spülmaschine, biete das Tablet leicht verständliche und visualisierte Schritt-für-Schritt-Hilfestellungen.

Einen finanziellen Beitrag für die Anschaffung der teuren Geräte hat jetzt der Förder- und Heimatverein Bennigsen geleistet. Einen Scheck über 300 Euro überreichte jetzt das Vorstandsteam mit Helmut Klein und Fritz Janßen dem Fachbereichsleiter für dieses Vorhaben. „Das hilft uns wirklich weiter“, freute sich Bode über diese Spende.

Jeder Bewohner in Lüdersen erhält eine individuelle Tagesstruktur. Im Haus Lüdersen bietet eine Tagesförderstätte für das Gros der Bewohner – aber auch für Externe – die Möglichkeit einer sinnvollen Beschäftigung. Die Frauen und Männer arbeiten dabei in unterschiedlichen Gruppen. So gebe es unter anderem eine Outdoor-Gruppe, erklärt der Bereichsleiter des Tagesförderstätte, Jens Finsterer. Diese Gruppe kümmert sich unter anderem um die Reinhaltung einer nahe gelegenen Bushaltestelle. „Wir möchten Teil der Ortsgemeinschaft Lüdersen sein“, so Finsterer.

Und auch der Treffpunkt an der Hauptstraße in Bennigsen, den die Diakonie betreibt, soll allen Bürgern als Kommunikationsstelle offen stehen. Hier findet aber auch eines der verschiedenen Tagesförderangebote statt: Zweimal in der Woche kochen die Bewohner und Betreuer hier. Zuvor wird gemeinsam eingekauft. „Und es soll noch mehr Angebote geben“, so Finsterer.

Genutzt wird der Treffpunkt auch von jenen Frauen und Männern, die als sogenannter Wohnverband mit Unterstützung in verschiedenen Wohnungen leben. Derzeit wohnen 16 Frauen und Männer in Bennigsen. „Wir wollen dieses Angebot noch etwas ausbauen“, so Bode.

Der Bewegungspark der Diakonie Himmelsthür wird am Montag, 25. Oktober, um 14 Uhr im Linderter Weg 2 mit einem Sektempfang offiziell eingeweiht .