Die Welt ein wenig besser machen

VON HORST VOIGTMANN

Nienstedt. „Nicht was wir sind ist wichtig, sondern wie wir sind!“ Das ist die feste Überzeugung von Karin Fourier, der Gründerin des Netzwerks „Frauen in Verantwortung“, das sich auch mit dem Kürzel aus vier Buchstaben „FinV“ bezeichnet. Seit einigen Jahren wohnt Karin Fourier mit ihrem Mann in Nienstedt.

2008 hat sich die Gruppe in Hannover gegründet. Damals waren einige Männer für eine Veranstaltung zusammengekommen. Karin Fourier hatte parallel dazu die Idee, auch für die Frauen etwas anzubieten. Bei der Vorbereitung darauf kam ihr die programmatische Formel „Frauen in Verantwortung“ in den Sinn. Die Teilnehmerinnen dieser Runde waren von der Idee angetan, soziale und kulturelle Projekte zu unterstützen. Inzwischen ist aus dieser Veranstaltung eine Bewegung geworden, zu der mehr als 1400 Frauen in Berlin, Braunschweig, Bremen, Hamburg, Hannover und am Deister gehören.

Ziel ihrer Zusammenarbeit: die Welt ein wenig besser zu machen. „Dabei haben wir eine besondere Methode entwickelt: Wir sammeln keine Spenden ein für einen großen Topf, aus dem sie dann verteilt werden, sondern wir bringen Sponsoren, Einzelpersonen oder verantwortungsbewusste Unternehmen direkt mit den Bedürftigen zusammen. So entsteht neben der materiellen Hilfe besondere Zuwendung und damit ein emotionales Erlebnis für alle Beteiligten“, sagt Fourier.

Für die FinV-Frauen sind Sinn, Vertrauen, Offenheit und Verantwortung die entscheidenden Werte und Erfolgsfaktoren. Je nach ihren Möglichkeiten engagieren sich die Frauen, nachdem sie in Workshops ausgewählt wurden, in sozialen Projekten. So sind zum Beispiel einige seit 2008 als Lesepaten in einer hannoverschen Grundschule tätig. Das Projekt Lunch-Box wurde von ihnen angestoßen, bei dem Kinder Pausenbrote und eine warme Mahlzeit bekommen. Auch bei der nötigen Winterkleidung halfen die FinV-Frauen – oder unterstützten Frauen beim Wiedereinstieg in den Beruf. Für junge Mütter besorgten sie Wohlfühlgutscheine und veranstalteten einen Umtrunk zugunsten der 2004 von Hannelore Lay in Hamburg gegründeten Stiftung „Kinderjahre“, die sich für eine kinderfreundliche Welt einsetzt. Bei all den Unternehmungen erfahren die Frauen, dank guter Verbindungen, Unterstützung von Firmen in und um Hannover.

Besonders freut sich Karin Fourier aber, wenn sie in leuchtende Kinderaugen sehen kann, wie beispielsweise bei einem Besuch mit Flüchtlingskindern im hannoverschen Zoo, der aus dem Erlös der laufenden FinV-Aktion „Büchertisch“ ermöglicht wurde.

Frauen aus der Deister-Süntel-Region, die Interesse haben, einmal an einem der monatlichen Treffen teilzunehmen, können sich mit Karin Fourier telefonisch in Verbindung setzen. Sie ist unter 0175/ 5213133 zu erreichen. Mehr kann man über die Frauen in Verantwortung auch im Internet unter der Adresse www.finv.net erfahren.

FinV ist eine der wenigen Organisationen, die auf das Erheben von Mitgliedsbeiträgen verzichtet.