„Das ist ein Traum“

VON ANNE BRINKMANN-THIES

Springe/Lüdersen. Es ist eine Premiere: Zum ersten Mal stellen Hobbykünstler unter dem Motto „Wege zur Kunst“ gleichzeitig an mehreren Orten in Springe und Bad Münder ihre Werke aus. Initiiert hat diese Präsentation die Interessengemeinschaft Forum Kunst. Gut 30 Frauen und Männer zeigen am Sonnabend, 31. August, sowie am Sonntag, 1. September, ihre Arbeiten. Mit dabei ist der Lüderser Wilfried Schmücking-Goldmann. Gemeinsam mit anderen Lüdersern zeigt er seine Arbeiten in einer großen Scheune.

„Diese Möglichkeit, die Werke zu zeigen, ist ein Traum“, freut sich Schmücking-Goldmann auf die Ausstellung. Und hat selbst die Qual der Wahl, wenn es darum geht, Exponate aus seinem vielfältigen kreativen Schaffen auszuwählen.

Denn der Lüderser, Jahrgang 1960, malt schon von Kindesbeinen an. Und hat inzwischen diverse Kurse besucht: Bei dem Karikaturisten F. W. Bernstein etwa, mit dem ihn anschließend eine Briefbekanntschaft verband. „Wir haben uns gegenseitig Karikaturen geschickt“. Und er selbst hat auch von Bernsteins Arbeiten anregen lassen.

Schmücking-Goldmann malt Gegenständliches ebenso wie Motive, die seiner eigenen Fantasie entspringen. Und manchmal inspiriert sind von Themen, mit denen er sich gerne beschäftigt. Wie etwa die Mystik Mesopotamiens, einer frühen Hochkultur in Vorderasien. Ihr widmet der Lüderser sein jüngstes Werk. Sonne und ihr Sohn, der Mond, finden sich auf schwarzer Grundierung ebenso wie die Fruchtbarkeitsgöttin, gemalt in Öl.

Ausschließlich mit weißer Grundierung hat der Lüderser hingegen andere Bilder gestaltet, in die er Materialien wie Baumrinde, Muscheln oder Stoffteile einarbeitet. Inspirieren lässt er sich dabei auch von Kurt Schwitters, über dessen Gedicht „Anna Blume“er seine Magisterarbeit geschrieben hat. Und er hält es gerne mit Paul Klee, dessen Credo lautete: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern Kunst macht sichtbar.“

Aber auch ganz Konkretes wie eine Sonnenblume für seine Frau und ein Porträt seiner beiden Enkeltöchter hat Schmücking-Goldmann schon gefertigt. Sogar eine mit Blattgold unterlegte Ikone hat der Griechenland-Fan schon gemalt. Und dann ist da eine ganze Serie seiner Drossel-Karikaturen, die aquarellierten „Hallodris“. Erschienen sind sie in der „Hallo Sonntag“ – nicht ganz zufällig, denn Redakteur Schmücking-Goldmann war lange Leiter des Wochenblatts in Hannover sowie stellvertretender Redaktionsleiter für das hannoversche Wochenblatt. Die Glossen, die er für diese Wochenzeitungen geschrieben hat, sind sogar in dem Büchlein „...und ich sag noch!“ erschienen. Denn seine kreative Ader erstreckt sich keinesfalls nur auf die Malerei. Sein Schreibtalent hat Schmücking-Goldmann auch bei der Lüderser Bergbühne unter Beweis gestellt. Für deren Sommertheater schrieb er das Stück „Freunde“. Auch als Regieassistent ist Schmücking-Goldmann bei den Laiendarstellern aktiv und arbeitet zudem mit bei den Bühnenbauern. Die zweitägige Ausstellung zusammen mit den Lüderser Hobbykünstlern Dorle Lächelt, Manfred Eckert, Sabine Pesch, Margit Jakob und Waldemar Mirek findet statt in der Scheune gegenüber der Kirche, Am Wehrturm. Serviert werden selbst gebackener Kuchen und Wein.

Für die „Wege der Kunst“ sind die Ausstellungsräume am 31. August von 14 bis 18 Uhr und am 1. September von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Informationen über alle Orte und Teilnehmer gibt es im Internet unter www.forum-kunst-springe.de.