Sommer in den Freibädern

Die hochsommerliche Hitze ist abgeflaut, der Sommer scheint eine kleine Atempause zu machen. Wie sieht es da in den Freibädern Bad Münders in der Mittagszeit aus?

Bad Münder Im ist viel Platz im Schwimmbecken. Drei Personen schwimmen gemächlich in dem derzeit 27 Grad warmen Wasser. „Frühmorgens sind deutlich mehr Menschen da. Das können dann bis zu 100 Personen sein. Die kommen täglich, immer um dieselbe Zeit“, sagt Nicole Beldner, die als Fachangestellte für Bäderbetriebe gemeinsam mit Rettungsschwimmer Hendrik Keucher Badeaufsicht führt. Keucher hat zum 1. August seine Ausbildung im Rohmelbad begonnen.

In den Tagen vorher waren noch viele Schülerinnen und Schüler im Freibad, aber auch Familien haben, je nach Alter der Kinder, am Planschbecken oder am Nichtschwimmerbecken gelagert. „An guten Tagen haben wir so um die 1600 Besucher“, sagt Beldner. Das Planschbecken ist jetzt für Kinder auch sicherer geworden, denn es wurde mit einer rutschhemmenden Folie ausgestattet, die verhindern soll, dass Kleinkinder ausrutschen und damit unter Wasser geraten.

Wer im Rohmelbad ins Wasser springt, braucht übrigens keine Angst vor einem Kälteschock zu haben, denn spätestens, wenn die Wassertemperatur unter 23 Grad absinkt, springt die Heizung an.

Bakede Das ist in ganz anders. Hier ist die Sonne die einzige Wärmequelle für das Wasser im Schwimmbad. Ralf Wagner, an diesem Tag ehrenamtlicher Chef im Schwimmbad, ist gerade dabei, das Wasser zu überprüfen. Probleme mit der Wasserqualität hat es während der warmen Tage nicht gegeben. Frühschwimmer gibt es in Bakede nicht. Das Bad wird erst gegen 12 Uhr geöffnet „und dann sind gleich sechs oder sieben Leute da, die zum Schwimmen kommen. Bei schönem Wetter haben wir so zwischen 200 und 300 Gäste, quer durch alle Altersgruppen auf der Liegewiese und im Wasser.“

Am Kiosk ist alles zu bekommen, was das Herz begehrt: Currywurst, Pommes frites, Kuchen, Kaffee und andere Getränke. Im Augenblick muss der ehrenamtliche Schwimmmeister nicht aufpassen, weil niemand im Wasser ist. Bis die neunjährige Emily Hauser kommt und mit einem eleganten Kopfsprung ins Wasser eintaucht. „Emily ist eine Wasserratte“, sagt Hartmut Steinig, der Onkel der mutigen Wassernixe. Ihre Oma hilft am Kiosk des Freibades, das von einem Verein getragen wird, aber auch einen Zuschuss von der Stadt Bad Münder erhält.

Rohrsen In ist ebenfalls der Träger des Freibades ein Verein. Auch hier gibt die Stadt Bad Münder einen Zuschuss und es zeigt sich auch, dass das Sinn ergibt, denn das Bad ist fast so etwas wie ein Kommunikationszentrum für Beber und Rohrsen. Gerade sind vier junge Männer im Wasser. Monika Nehmann hat heute die ehrenamtliche Badeaufsicht. Als es in den zurückliegenden Tagen sehr warm war, waren täglich zwischen 90 und 120 Gäste im Bad, erinnert sie sich. Auch hier wird das Wasser regelmäßig überprüft, weshalb es auch keinerlei Probleme gab. Wenn die Wassertemperatur über 22 Grad steigt, wird mit Frischwasserzugabe die Temperatur herabgeregelt, außerdem wird natürlich Chlor beigegeben, sodass keine Algenbildung stattfinden kann.

In Rohrsen gibt es regelmäßige Schwimmkurse. Einer ging in der vergangenen Woche zu Ende. Vorher war die Grundschule aus Eimbeckhausen für drei Wochen mit den Kindern im Bad. Im August hat sich die Bakeder Schule für einen Schwimmkurs angesagt. Auch in Rohrsen gibt es zudem einen Kiosk, der mit täglich wechselnden Gerichten in der Mittagszeit ein Geheimtipp ist. Eine Umfrage in der Bevölkerung zur Qualität des Freibades, mit der man eigentlich ermitteln wollte, was man verbessern könne, habe nur positive Äußerungen gebracht, sagt Nehmann.

An einem Tisch sitzen zwei ältere Damen, die eine 80, die andere demnächst 78 Jahre alt. Sie gehören zu einem Kreis von Rentnerinnen, der sich regelmäßig im Freibad trifft. Ein Rentner gesellt sich gelegentlich zu ihnen. Nicht nur zum Schwimmen, sondern auch zum Kaffeetrinken und zum Klönen.